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Mit Wildkräutern und Wildfrüchten zu kochen, ist wieder in Mode gekommen. Holunderblüten, Brombeeren, Walderdbeeren und Haselnüsse werden in freier Natur gerne gesammelt. Die Diplom-Landschaftsökologin und Gisela Tubes hat ausschließlich süße Rezepte für die Verarbeitung zusammengestellt.
Zunächst gibt es Tipps zum richtigen Sammeln. Wichtig ist es, die Pflanzen sicher identifizieren zu können, denn das vorliegende Kochbuch ist kein Bestimmungsbuch, auch wenn es zu jeder Pflanze Bildmaterial gibt. Den Kochanleitungen vorangestellt ist also immer ein kleines Porträt der Pflanze mit einer kurzen Pflanzenbeschreibung. Es folgen Erntezeiten für Blätter, Blüten, Nüsse und Früchte und Sammel- und Verarbeitungshinweise. Erfahren kann der Leser hier auch, ob eine Pflanze im Garten angebaut werden kann.
Die Rezepte enthalten zum Beispiel die Herstellung von Säften und Sirup, Aufstrichen, Desserts, süßen Suppen, Gebäck, Getränken und Likören.
Es gibt Brombeer-Apfelkompott, Bucheckern-Plätzchen, Vogelbeerlikör, Maronen-Schokomuffins, Felsenbirnen-Wolkentraum, Fichtenspitzensirup, Himbeerpüree, Kornelkirschen-Gelee, Hagebuttenwein, Vogelkirschkuchen und mehr.
Es wird also auch Wildes verarbeitet, das nicht in jedem Buch zu finden ist. Dazu gehören die Blüten der Robinie, Lärchenzapfen, die Blüten des Spitzahorns und die Fichtenspitzen.
Die Autorin hat eine Fülle an Rezepten zusammengestellt, die allesamt, wie der Titel suggeriert, süße (Koch-)Anleitungen sind. Schnell gelingt die Orientierung, denn die Kapitel sind in passenden Grundfarben unterschiedlich gestaltet. Die Rezepte, die meist sehr einfach gehalten und deshalb gut nachvollziehbar sind, haben eine bestimmte Reihenfolge. Den Anfang machen immer Säfte sowie Sirupe und am Schluss kommen die Liköre und andere alkoholische Getränke. Manchmal wiederholen sich sogar die Beschreibungen, denn Liköre beispielsweise werden nun mal immer auf ähnliche Weise angesetzt. Ganz leicht nachschlagen lässt sich ein gesuchtes Rezept auch über zwei Register mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Mit den dargebotenen Anweisungen kann in der Natur Gesammeltes vielfältig verarbeitet werden. Wichtige Hinweise, zum Beispiel dann, wenn etwas nicht roh, sondern nur gekocht genießbar ist, werden gegeben. Die Rezepte sind meist auf vier Portionen ausgelegt, wobei ein genaues Maß bei Konfitüren und Likören natürlich entfällt.
Bildmaterial ist ausgesprochen reichlich vorhanden, schon weil die Beschreibungen oft sehr kurz sind. Zu jeder Pflanze gibt es mehrere Bilder, beispielsweise der Blüten, Blätter und Früchte. Außerdem sind viele der fertigen Gerichte zu sehen - bedauerlicherweise zum Teil in extremen Nahaufnahmen, wodurch diese an Wirkung verlieren. Hinzu kommt, dass viele Fotografien unscharf sind. Abgesehen von der Bildqualität ist das Buch aber doch sehr schön gestaltet.
Fazit: Wer mit Wildpflanzen und auch ihren Früchten Speisen zubereiten möchte, dem kann dieses Buch empfohlen werden. Mit 155 Rezepten ist eine große Auswahl vorhanden.
Auf der Verlagsseite ist es möglich
im Buch zu blättern.