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Ein Aufstand in einem unterirdischen Gefängnis, führt zu einem Massenausbruch psychopathischer Insassen. Ein Jahr später, unternehmen sechs Jugendliche einen Ausflug auf eine einsame Insel und zu einer düsteren Hütte, in der einst ein Eremit für Angst und Schrecken sorgte. Ohne zu wissen, dass einer der Entflohenen und dessen Häscher, genau dort sein Unwesen treibt und die Jagd nach Ihnen beginnt.
Unabhängig von der arg konstruierten Handlung, ist es extrem ärgerlich, wenn Filmfreunde im Rahmen halbgarer Aufgüsse und mit falschen Versprechungen geködert werden. Im Original lautet der Titel "Abandoned Souls" und nur unter diesem Namen wird der Streifen seinem Inhalt auch gerecht. Fast vier Jahre nach der Erstveröffentlichung wird das Konstrukt kurzerhand in eine neue Hochglanz-Verpackung inklusive einem schicken Cover-Artwork gepackt, mit völlig überzogenen Teasern versehen und in die Nähe eines Klassikers wie "The Evil Dead" gerückt. Immerhin der Klappentext der DVD hält mit "Wie ein Schlag ins Gesicht", was er verspricht.
An dieser Stelle wäre es fast überflüssig zu erwähnen, dass Dämonen, Besessene, ja noch nicht einmal eine Kettensäge oder ein Teppichmesser in "Evil Dead Woods" überhaupt eine Rolle spielen. Selbst die mysteriöse Hütte im einsamen Wald wirkt deplatziert und künstlich. Fehlen nur noch die bereits erwähnten Teenager, als genretypische Quotenopfer, die mit fortschreitender Handlung arg unspektakulär das Zeitliche segnen.
So nimmt das Übel seinen Lauf. Und anstatt Blut regnet es Tränen - zumindest beim Filmbetrachter. Die Anfangssequenz der Häftlings-Revolte erzeugt keine düstere Stimmung, sondern erinnert an amateurhafte Drehversuche in einem x-beliebigen Abbruchhaus. Die schauspielerischen Leistungen der gesamten Truppe fügen sich nahtlos in das schwache Gesamtbild ein und werden auch in der zuerst idyllisch wirkenden Seenlandschaft unter Tageslicht nicht erhellender.
Langatmige 92 Minuten wird das Trash-Gewurstel konstant durchgehalten. Der Grund für das unterirdische Gefängnis und die inhaftierten Psychopathen bleibt bis zum Ende ebenso im Dunkeln, wie die Herkunft der Söldner und dessen Auftraggeber, der die Entflohenen jagt. Selbst die Jugendlichen sind eher verfeindet, anstatt befreundet - was den gemeinsam geplanten Wochenend-Trip ad absurdum führt. Was bleibt, ist wenig. Ein paar Liter Kunstblut und ein überzeichneter Massenmörder, der eher an einen lethargischen Zombie erinnert und seine Opfer nach und nach zur Strecke bringt. Wobei sich diese zugegeben auch sehr bereitwillig als Beute präsentieren und auffallend gerne von links nach rechts durch den einsamen Wald rennen.
Zu allem Überfluss leidet die technische Umsetzung des Films unter eklatanten Mängeln, bis hin zu handwerklichen Totalausfällen. Während die Bildqualität noch als annehmbar eingestuft werden kann, läuft die Synchronisation völlig aus dem Ruder, Lippen und Ton sind teilweise sogar komplett asynchron. Damit nicht genug - die Tonspur ist lieblos über die Handlung gelegt, Hintergrundgeräusche sind niedergebügelt, Dialoge aufgrund der aufdringlichen Musik kaum verständlich.
Zusammengefasst ist das Ergebnis Angst einflößend und macht aggressiv. Aber sicher nicht in der Form, wie es sich der Publisher Paragon Movies wünscht. Sondern nur deshalb, weil dem Horror/Splatter-Fan 1,5 Stunden Lebenszeit, von einem belanglosen und schlechten Film geraubt wurden.