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 Ameisen küssen nicht

Autoren: Kerstin Engel
Verlag: Rowohlt Tb

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Isas Traum ist in Erfüllung gegangen: Die introvertierte Insektenforscherin wurde für einen wichtigen Forschungspreis in Norwegen nominiert. Doch ihr Konkurrent ist der Primatenforscher und Frauenheld Dr. Ben Breitenbach. Auf der Reise nach Skandinavien treffen beide zufällig aufeinander. Ben weiß sofort, wen er sich vor sich hat, und nutzt die Gunst der Stunde, um seine Konkurrenz bessern kennenzulernen. Isa jedoch ahnt nichts und erliegt langsam dem Charme ihres Reisebegleiters. Umso mehr trifft es sie, zu erfahren, wer Ben wirklich ist.

Isa und Ben sind zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Isa ähnelt wie ihre geliebten Ameisen einem Arbeitstier und vertritt die Meinung, dass die Menschen besser zurechtkommen würden, wenn sie so strukturiert und rational wie diese Insekten wären. Ben dagegen liebt das Leben und die Frauen. Er steigt mit jedem weiblichen Wesen, das nicht bei drei auf den Bäumen ist, ins Bett und propagiert, dass Emotionalität und Kreativität Vorzug haben sollten. Kein Wunder, dass diese beiden unterschiedlichen Positionen und Persönlichkeiten viel Konfliktpotential bieten.
So fliegen dann auch in der ersten Hälfte die Fetzen und es sprühen die Funken. Der Leser ahnt natürlich von Anfang an, wie das erste Aufeinandertreffen der beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten aussehen und was sich daraus entwickeln wird. Dennoch ist dies sehr unterhaltsam beschrieben und viel Humor sowie die überspitzt dargestellten Figuren sorgen dabei für einige Lacher.

Der zweite Teil des Romans fällt dagegen ab, zumal hier die weniger einnehmenden Facetten der beiden Persönlichkeiten stärker zu Tage treten. Isa ist eher eine spröde Figur, die es dem Leser nicht leicht macht, wirklich mit ihr warm zu werden. Ben ist dagegen äußerst charmant, aber seine Lösung für jedes Problem scheint darin zu bestehen, dass er sofort mit der nächstbesten verfügbaren Frau ins Bett geht. Dadurch wirkt es wenig überzeugend, dass sich Ben tatsächlich verliebt haben soll. Die Gefühle der beiden kommen so plötzlich und scheinbar aus heiterem Himmel, dass sich beim Lesen keine Romantik einstellen mag. Da Isa und Ben in der letzten Hälfte kaum noch gemeinsame Szenen haben, geht dies zusätzlich auf Kosten des Humors.

Fazit: "Ameisen küssen nicht" ist vor allem in der ersten Hälfte ein humorvoller Roman, der von seinen überzeichneten Figuren lebt. Die zweite Hälfte leidet unter anderem jedoch darunter, dass es weniger Interaktionen zwischen Isa und Ben gibt.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 24. Oktober 2014 | ISBN: 9783499234835 | Preis: 9,99 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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