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Professor Pfeffer ist ein Abenteurer und hat schon die ganze Welt bereist. Er war im Wald, unter Wasser, im Dschungel, in der Savanne, in Schnee und Eis und ebenfalls auf der Weide. Überall hat er verschiedene Tiere beobachten und fotografieren können. Aber was ist das? An jedem Ort versteckt sich ein Tier, das dort gar nicht lebt. Um es zu finden, müssen kleine und große Leser allerdings schon sehr genau hinschauen ...
Mit "Professor Pfeffers tierisches Abenteuer" legte Katrin Wiehle im Jahr 2010 ihr Bilderbuchdebüt vor. Seitdem hat sie sich mit ihren wiedererkennbaren und schönen Illustrationen einen festen Platz im Bilderbuchsektor gesichert.
Als eine Mischung aus Wimmelbuch und Lexikon weiß das vorliegende Buch mit wirklich schönen Illustrationen und gedeckten, naturnahen Farben zu verzaubern. Das Cover vermittelt einen guten Eindruck vom Buch insgesamt: Rechts wimmelt es von Tieren, links gegenüber steht der Professor. So ist es auch auf den jeweils sechs Doppelseiten, die den Professor beim Fotografieren in den verschiedenen Lebensräumen der Tiere zeigen. Es ist jeweils immer ein Tier dabei, das dort nicht hingehört und das von den Kindern gesucht werden soll.
Das Konzept des Buches ist gut durchdacht und sehr gelungen. Zum einen werden verschiedene Tiere in ihren Lebensräumen dargestellt. Zum anderen finden sich am Ende des Buches alle im Buch vorhandenen Tiere nochmals mit Bezeichnung und alphabetisch sortiert. Die Illustrationen der einzelnen Lebensräume kommen komplett ohne Sprache aus und überhaupt wird bis auf die erste einleitende Seite, in der Professor Pfeffer kurz vorgestellt wird, Sprache nur sehr wenig verwendet – sicher ein Grund, warum das Buch ab drei Jahren empfohlen wird. Dreijährige nehmen das Buch vor allem als Wimmel- und Suchbuch wahr, für ältere Kinder könnte es mehr ein Tierlexikon sein. Hier liegt aber wiederum auch die Crux des Buchs: Katrin Wiehle ist ein wirklich wunderschönes Bilderbuch gelungen, nicht umsonst wurde es 2010 von der Stiftung Buchkunst zu einem der schönsten deutschen Bücher des Jahres gekürt. Allerdings werden die Illustrationen vor allem den kleineren Lesern bis vier oder fünf Jahre nicht unbedingt gerecht. Die Tiere sind nicht sehr realistisch illustriert, sondern versuchen, vor allem einem künstlerisch-ästhetischen Anspruch gerecht zu werden, und stellen auf plakative Weise die Besonderheiten der Tiere dar. Für die kleinsten Leser ist dies oftmals aber zu abstrakt, sie suchen zwar gerne das nicht dazugehörige Tier, aber danach ist das Interesse relativ schnell verflogen. Wenn es darum geht, etwas über Tiere zu erfahren oder Tiere zu betrachten, greifen sie doch lieber auf Bücher mit detailgetreuen Zeichnungen oder Fotografien zurück.
Fazit: Aus erwachsener Perspektive hat Katrin Wiehle ein wunderschönes Bilderbuch geschaffen, aus kindlicher Perspektive ist es leider nicht so interessant wie andere Bücher über Tiere.
Eine Leseprobe findet sich auf der Website des Verlages: Reinschauen.