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Im Zuge einer Rettungsmission stoßen die Raumnotretter auf ein luxuriös ausgestattetes und zudem sehr bekanntes Schiff: die Barrakuda. Auf einen bei Ankunft der Retter abgesetzten Funkspruch reagiert niemand von der Barrakuda, sodass die Mannschaft des Raumnotrettungskreuzers "Florence Nightingale" von ihrem Recht Gebrauch macht, das Schiff zu entern. Auf der Suche nach Überlebenden stoßen sie überraschenderweise auf Prominenz - ein reicher Sohn, der sturzbetrunken in seiner Hochsicherheitskabine schläft.
Doch es gibt ein weiteres Lebenszeichen. Ein wesentlich schwächeres. Das Opfer ist verletzt. Und von hohem Rang ... Zudem sind alle Dingis verschwunden. Wo und wer sind die Täter?
Kurz danach zeigt sich eine plötzliche Veränderung in der Gesellschaft auf der Erde. Ein lange Zeit künstlich unterdrückter Wesenszug kommt an die Oberfläche: der Fremdenhass. Die Tzigani stehen im Fokus dieser Diskriminierung und mittendrin auch Grischa Romen, der nach dem Tod eines hochrangigen Politikers unter Mordverdacht steht ...
Folge 30, der die Riege der SF-Hörspiele in Deutschland anführenden Reihe "Mark Brandis", zeigt sich von einer neuen und ungewohnten Seite. Damit gehen die Macher ein gewisses Risiko ein, zumal nicht nur die Stimmung der Folge anders ist, sondern mit Vormann Grischa Romen dieses Mal nicht der eigentliche Kopf der Serie im Vordergrund steht. Ausdrucksstark gesprochen von David Nathan ist Romen schon lange einer der überzeugendsten Charaktere der Hörspielreihe. Die Story nimmt außerdem dieses Mal ein gesellschaftspolitisches Thema auf, den Rassismus, und geht damit in eine etwas andere Richtung als viele der vorherigen Folgen.
Zwar gibt es einige harte Schnitte und Sprünge in der Handlung, jedoch hat die Geschichte um Grischa besonders zum Ende hin eine solch starke emotionale Wucht, dass insgesamt nur eine Top-Bewertung der 30. Mark Brandis-Folge rauskommen kann. Zugegeben ist dies die allererste Story der gesamten Reihe, die es geschafft hat, die Rezensentin zu Tränen zu rühren. Nur eine mitreißende Handlung voller Authentizität kann dies schaffen; daher hat "Planetaktion Z" die Höchstwertung verdient!
Tatsächlich hätte sich allerdings auch eine Doppelfolge gelohnt. So sind die 78 Minuten nun doch sehr knapp für die umfangreiche Geschichte.
Den ruhigen Szenen, die auch einiges über Grischa Romens zwischenmenschliche Beziehungen preisgeben, stehen starke actiongeladene Raumschiffszenen gegenüber. Wieder einmal eine Folge, die einen besonderen Reiz hat, wenn sie während einer Autofahrt (oder noch besser, während eines Fluges) gehört wird, da die Bewegung die Wirkung der Raumschiffatmosphäre noch intensiviert.
Zusammengenommen ist "Planetaktion Z" eine der herausragenden Mark Brandis-Folgen - eindringlich erzählt und perfekt umgesetzt.
Zum Reinhören in diese Folge hier entlang.