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 Die Nacht der lebenden Toten, Band 1: Vatersünden

Serie: Die Nacht der lebenden Toten, Band 1
Autoren: Jean-Luc Istin
Illustratoren: Elia Bonetti
Übersetzer: Harald Sachse
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Den Gedanken an den Tod findet Lisbeth ganz furchtbar. Sie ist so besessen davon, dass sie sogar auf Wunsch ihres Mannes einen Therapeuten aufsucht. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, zusammen mit ihrem Bruder eine Reise zum Grab ihres Vaters zu unternehmen. Diese hat Tradition und es kommt überhaupt nicht in Frage, dass Lisbeth sich davor drückt. So sind beide unterwegs, als im Land das Chaos ausbricht und sie bekommen nichts davon mit. Erst auf dem Friedhof wird ihnen klar, dass sich die Toten aus ihren Gräbern erheben. Ein Hotel scheint Schutz zu bieten, doch der Besitzer ist fest entschlossen, niemanden auch nur in die Nähe zu lassen, der eine Gefahr bedeuten könnte.

Bei einem Comic mit dem Titel "Die Nacht der lebenden Toten" muss wohl kein Liebhaber des Horrorgenres lange überlegen, um welche Geschichte es sich handelt. Zu bekannt ist George A. Romeros Film aus dem Jahr 1968. Tatsächlich bildet die bekannte Handlung auch das Gerüst für den Comic von Jean-Luc Istin. Dieser schafft es aber, etwas Eigenes daraus zu machen. So hat er für seinen Comic die Story deutlich entstaubt und verdichtet.

Die Figuren sind moderner angelegt, Liz ist eine toughe junge Frau, die zwar Angst hat, damit aber gut zurechtkommt. Ein zweiter Handlungsstrang folgt ihrer Familie, die sich ebenfalls in Gefahr befindet. So bekommen die Leser ebenfalls einen Eindruck davon, welche Auswirkungen die Katastrophe auf die gesamte Welt hat.

Der Zeichner, Elia Bonetti, ergänzt Istins Ideen mit seinen Zeichnungen mutig und einfallsreich. Er verzichtet weitestgehend auf alles Bunte und hält seine Bilder in trostlosem Grau. An manchen Stellen legt sich ein kränklich grüner Schleier über die Welt. Hier ist keine Hoffnung zu erwarten. Immer wieder wechselt er zwischen Landschaftszeichnungen, welche die unglaubliche Einsamkeit des amerikanischen Hinterlandes vermitteln, und kleinen, kurzen Bildern der Protagonisten. Dabei legt er besonderen Wert auf die Augenpartien, die oft den gesamten Platz einer Zeichnung einnehmen. Es sind kleine Momente, die jedoch die Stimmung der Figuren perfekt widerspiegeln. Bonetti verzichtet auf jede Ausschmückung. Die Bilder sind unprätentiös, fast leer. Sie zeigen nur so viele Details wie nötig und verzichten auf jede Art von unnützem Beiwerk. Auch hier findet sich eine unnatürliche Leere, die bedrohlich wirkt und die düstere Wirkung der Geschichte verstärkt.

"Vatersünden" ist der erste Teil einer Trilogie und erzählt folgerichtig die Geschichte nicht komplett zu Ende. Auf die Leser wartet ein ungemein spannender Cliffhanger, der den einen oder anderen Twist verspricht und dafür entschädigt, dass die Leser noch warten müssen, bis sie das äußerst spannende Comic weiterlesen dürfen.

Istin und Bonetti haben sich die Komplimente für "Die Nacht der lebenden Toten" redlich verdient. Sie haben der Geschichte ihren ureigenen Stempel aufgedrückt und dieser verspricht Qualität. Die Leser werden es ihnen danken.

Eine Leseprobe findet sich auf der Seite des Splitter-Verlags.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. April 2015 | ISBN: 9783958391314 | Originaltitel: La nuit des morts-vivants | Preis: 14,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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