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"Zillys sagenhafte Zauberkünste" ist ein Sammelband mit drei Geschichten um die Zauberin Zilly und ihren Kater Zingaro.
In der ersten Geschichte "Zilly, die Zauberin" löst Zilly ein Problem. Ihr Haus ist außen wie innen schwarz: Die Möbel sind schwarz, die Wände sind schwarz, Decken und Kissen sind ebenfalls schwarz. Da Kater Zingaro auch schwarz ist, kommt es zu allerlei Unannehmlichkeiten. Entweder setzt Zilly sich aus Versehen auf ihn drauf oder sie fällt über ihn rüber. Nachdem sie eines Tages mal wieder übel gestürzt ist, weil sie ihn nicht gesehen hat, beschließt Zilly etwas zu unternehmen: Sie zaubert Zingaro grasgrün und kann ihn nun überall im Haus gut erkennen. Leider gilt das nicht für die Wiese und so stolpert sie nur wenig später über ihn und landet in einem Rosenbusch. Wutentbrannt schwingt sie ihren Zauberstab und zaubert Zingaro einen roten Kopf, einen gelben Körper, einen rosa Schwanz, blaue Schnurrhaare und lila Beine. Jetzt ist er auch auf der Wiese gut zu erkennen. Zingaro allerdings fühlt sich so bunt gar nicht wohl und versteckt sich in einer Baumkrone. Da hat Zilly eine gute Idee ...
In der zweiten Geschichte, "Zilly fliegt wieder", versucht Zilly ein geeignetes Fortbewegungsmittel zu finden, denn mit ihrem Besen ist sie in letzter Zeit vermehrt in Unfälle geraten. So ist sie zum Beispiel mit einem Hubschrauber zusammengestoßen oder in die Spitze eines Turmes geflogen. Darum zaubert Zilly ihren Besen in ein Fahrrad, mit dem sie im Teich landet. Auch Skateboard und Pferd erweisen sich als nicht ganz ungefährliche Möglichkeiten, sich fortzubewegen. Schließlich beschließt Zilly zu Fuß zu gehen, doch sie tritt in einen offenen Kanaldeckel und purzelt tief unter die Erde. Zilly ist erschöpft von den ständigen Unfällen. Als die Zauberin in einem Brillengeschäft einen Tee und ein Rosinenbrötchen bestellt, weiß die Verkäuferin, was ihr fehlt: eine Brille!
In der dritten Geschichte, "Zilly und der Zauber-Computer", kauft sich Zilly einen Computer und ist so begeistert, dass sie sogar Zingaro darüber vernachlässigt. Sie scannt alle ihre Zaubersprüche ein und schmeißt Zauberstab und Zauberbuch in den Müll, denn mit nur einem Klick am Computer kann Zilly alles zaubern, was sie möchte. Am nächsten Tag jedoch ist Kater Zingaro mitsamt dem Computer verschwunden. Als sie beide wieder herbei zaubern will, findet sie ihren Zauberstab nicht. Sie erinnert sich, ihn weggeschmissen zu haben, doch als sie draußen an der Mülltonne ist, fährt das Müllauto gerade vom Hof und ihr Rufen bleibt ungehört. Wie soll Zilly nur ohne Zauberstab und -buch ihren geliebten Zingaro wieder zurückholen?
Die Zauberin Zilly und ihr Kater Zingaro sind ein schräges Paar, das Illustrator Korky Paul mit ebenso schrägem Strich illustriert hat. Die Geschichten selbst sind gut geschrieben und gut übersetzt, sodass auch das mehrmalige Lesen dem erwachsenen Vorleser Vergnügen bereitet. Sie entfalten einen Witz, der bei Kindern gut ankommt und das Buch zu einem Dauerbrenner im Bücherregal macht. Insbesondere die erste Geschichte ist aufgrund der leicht nachzuvollziehenden Geschichte auch schon für die kleinsten Leser ab 2,5 Jahren geeignet. Auch die dritte Geschichte ist leicht verständlich und aufgrund des darin vorkommenden Computers wahrscheinlich für viele Kinder interessant. Die zweite Geschichte ist für die kleineren Leser eher schwer verständlich: Zilly braucht eine Brille, weswegen sie – egal welches Fortbewegungsmittel sie benutzt – ständig Unfälle hat. Dies wird jedoch erst am Ende deutlich, als die vermeintliche Café-Besitzerin Zilly eine Brille verkauft. Dass Zilly eine Brille braucht, weil sie nicht gut sehen kann und eben darum diverse Zusammenstöße hat, müssen die Eltern mit den Kindern besprechen, weil es aus der Geschichte selbst heraus für die kleineren Kinder nicht deutlich wird. Aber Kinder verstehen Geschichten auf ihre Weise und die zweite Geschichte ist ebenso beliebt wie die anderen beiden. Es kommen Flugzeuge darin vor, ein Fahrrad, ein Skateboard und die Kanalisation ... welchen 3-Jährigen sollte das nicht begeistern?
Zentral in allen drei Geschichten sind die meist doppelseitigen Illustrationen, die reichlich schräg und krakelig, bunt und detailliert den Witz der Geschichten gut einzufangen vermögen. Der Text zu den jeweiligen Bildern ist durchweg relativ kurz und beschränkt sich auf ein paar wenige Sätze, ein weiterer Grund, warum das Buch schon ab 2,5 oder 3 Jahren geeignet ist.
Insgesamt bestechen die drei Geschichten um die Zauberin Zilly durch ihren Witz und die detailreichen und schrägen Illustrationen, die für eine recht große Altersspanne von 3 bis 7 Jahren interessant sind.