Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Beim Staubfegen auf Papa Schlumpfs Dachboden fällt den Schlümpfen ein uraltes Buch in die Hände: "Der Heldenschlumpf". Inspiriert vom Inhalt der Heldengeschichte planen die kleinen blauen Gesellen ein Theaterstück über den Heldenschlumpf, doch sie sind sich uneins, wer die Hauptrolle übernehmen soll. Nachdem sich Clumsy, Fürchti und der Tollpatschschlumpf dafür sehr schnell disqualifiziert haben, beschließen sie, wie der Heldenschlumpf aus dem Buch zur magischen Drachenquelle aufzubrechen, die angeblich sagenhafte Kräfte verleihen soll. Doch auf ihrer Reise müssen sie feststellen, dass Heldentum keine einfache Angelegenheit ist.
Mit "Heldenschlumpf" liegt nun auch der aktuellste Schlümpfe-Band im Rahmen der deutschen Gesamtausgabe von Toonfish vor. Diesmal haben sich Peyos Sohn Thierry Culliford und sein Co-Autor Alain Jost die Welt der Heldensagen als Ausgangspunkt gewählt und lassen die kleinen blauen Gesellen im Heldenfieber schwelgen. So teilt sich der Heldenschlumpf mit seinem Bad in der Drachenquelle eine mehr als nur deutliche Parallele mit dem Siegfried des Nibelungenliedes und dessen Inspirationsquellen. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt jedoch nicht auf dem Theaterstück, das die Schlümpfe zu Ehren des vergessenen Helden aufführen wollen, sondern auf der ganz persönlichen Heldenreise der drei Schlümpfe Clumsy, Fürchti und dem Tollpatschschlumpf. Und quasi im Vorbeigehen fügen Culliford und Jost auch noch eine Kritik am kapitalistischen Umgang mit Heilquellen ein.
"Heldenschlumpf" überträgt erneut unterschiedlichste Aspekte des menschlichen Lebens auf die Gesellschaft der blauen Zwerge und lädt damit auch zum Nachdenken ein. Titel und Cover des vorliegenden Bandes sind diesmal vielleicht etwas irreführend gestaltet und verleiten dazu, ein reales Auftreten der Titelfigur zu erwarten. Ein ernsthafter Kritikpunkt ist allerdings die Auswahl der drei Hauptprotagonisten, denn eigentlich ist Clumsy identisch mit dem Tollpatschschlumpf, wobei der Unterschied zwischen beiden nicht deutlich wird. Egal, ob diese Unschärfe bereits in der Originalausgabe bestanden hat oder ein Fehler der Übersetzung ist, hier hätte Herr Murmel Abhilfe schaffen müssen.
"Heldenschlumpf" ist ein weiterer typischer Schlümpfe-Band, der die Stärken der Schlumpf-Geschichten deutlich wiedergibt. Lediglich die ungenaue Darstellung von zwei Hauptprotagonisten trübt den guten Eindruck leicht.
Auf der Website des Toonfish-Verlags steht eine Leseprobe bereit.