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 Brains

50 knifflige Denk-Puzzles


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Knobelspiele sind seit jeher beliebt bei Klein und Groß. Es gibt sie mittlerweile in vielen Ausführungen, ob im handlichen Taschenformat für unterwegs oder etwas größer für den Spieltisch zu Hause. Mal müssen Pralinen gesetzt, Laserstrahlen gelenkt oder Wege über wildes Wasser gefunden werden. Egal welche Spielart es ist, das Spielprinzip ist immer gleich. Aufgabe um Aufgabe steigt der Schwierigkeitsgrad und mit einer Kombination aus Überlegen und Ausprobieren, kommt der Spieler der Lösung des Rätsels immer näher. "Brains" funktioniert genau nach diesem Prinzip. Hier müssen Wege miteinander verbunden werden unter der Berücksichtigung von bestimmten Auflagen. Bei einigen Karten ist die genaue Weglänge angegeben, andere wiederum erfordern eine festgelegte Anzahl von Brücken auf der Strecke oder bestimmte Wegenden mit Symbolen müssen über die Karte mit ihrem Gegenstück verbunden werden.

"Brains" ist ein Denk-Puzzle-Spiel, wie es schon viele gibt, und setzt auch genau bei dieser Mischung aus "Erkennen" und "Ausprobieren" an. Damit unterscheidet es sich auf den ersten Blick nicht sonderlich von gängigen Spielen, wie Lasermaze oder River Crossing. Aufgaben müssen erfüllt werden und mit jeder absolvierten Karte nimmt das Schwierigkeitsniveau - über fünf Stufen - zu, sodass zu Beginn die Lösung meist offensichtlich ist und am Ende harte Aufgaben auf den Spieler warten. Ob alleine oder zu zwei - immer abwechselnd oder kooperativ - bei diesem Spiel gibt es kein Zeitlimit, es soll die grauen Zellen anregen und dabei für Spaß sorgen, was es auch tut.

Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Alternativen fallen hier zwei Dinge auf. Zum einen ist das Spielmaterial einfach gehalten. Sieben viereckige Legeplättchen aus Pappkarton und 25 Aufgabenkarten aus dünnem Karton reichen zusammen mit einer kurzen Anleitung und je einem Heft mit Hilfen und einem mit der Lösung für die jeweiligen Rätsel als Grundgerüst des Spiels. Auf den Rätselkarten lassen sich so die Pappkärtchen mit den Wegen leicht drehen und Lösungsversuche visualisieren, was einen Großteil des Spiels ausmacht. Zum Beispiel: Kann ich die Karte an dieser Stelle legen. Nein, da hier ein Weg über vier Felder erstellt werden soll. Wenn die Karte so angelegt werden würde, sind es aber nur zwei Felder. Der Nachteil bei diesen einfach gehaltenen Spielmaterialien ist der Umstand, dass sich die Karten leicht verschieben, mitunter die Symbole am Rand verdecken und natürlich eine flache Unterlage benötigt wird. Als Reisespiel für unterwegs ist es nicht gedacht. Bei einer Vertiefung im Spielfeld hätten die Karten zum Beispiel etwas besser abgelegt werden können.
Zum anderen sind die Möglichkeiten vielfältig. Es sind zwar "nur" sieben Spielplättchen, aber diese besitzen jeweils vier anlegbare Seiten und können je nach Rätsel auf zwei bis sechs Feldern verteilt werden. Aber keine Angst, die meisten Rätsel lassen sich mit etwas Geduld ausprobieren. Die Einschränkungen an der Spielfeldseite sind eher nützliche Begleiter als störende Widersacher, denn sie geben konkrete Hilfestellungen, da sich viele Möglichkeiten durch simples Anlegen und Ausprobieren ausschließen lassen. Ist beispielsweise ein Weg über vier Felder vorgegeben und startet rechts oben in der Ecke, muss die entsprechende Wegkarte mit einer Kurve nach links beginnen, wenn es keine Möglichkeit gibt, rechts oder unten noch Karten anzulegen. Der Reiz des Spiels liegt im Ausprobieren. Oft scheinen mehrere Möglichkeiten vielversprechend zu sein, doch nicht jede Idee führt zu einem Erfolg, insbesondere da nah beieinanderliegende Symbole gerne über einen Umweg miteinander verbunden werden. Sobald diese "Taktik" durchschaut ist, lassen sich die Rätsel gut lösen.

Eine gute Idee ist die Auftrennung von Hinweisen und Auflösung. In einem Heftchen lässt sich zu jeder Aufgabe eine Abbildung finden, die genau eine korrekt platzierte Karte der Auflösung verrät. Sollte in einem Rätsel kein Anfang zu finden sein, kann hier nachgesehen werden, wo welches Kärtchen hinkommt und dann an dieser entsprechend weiter angelegt werden. Diese "sicheren" Plättchen erleichtern die Auflösung enorm. Zum Erhalt des eigenen Spielspaßes, jedoch lieber selbst ausprobieren, da der Reiz der Karten nach der Auflösung verflogen ist. Leider ist hier - analog zum Lösungsheft - Tipp für Tipp beziehungsweise Lösung an Lösung in korrekter Reihenfolge gereiht. Wer sich beispielsweise die Lösung von Aufgabe 26 ansieht, hat auf einen Blick auch 27,28 und 29 vor Augen. Schade, wenn das Auge beim Überfliegen einen Teil der Lösung der kommenden Aufgabe einfängt. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die Nummern der Karten verteilt wären, sodass beim Aufschlagen einer Seite vier möglichst weit voneinander entfernte Aufgaben gezeigt werden würden.

Kurzum: Reiner Knizia, bekannt für seine "berechneten" Spiele sorgt mit "Brains" für Rätselspaß, denn hier geht dieses Konzept völlig auf. Eine theoretische Anzahl an Legemöglichkeiten, einschränkende Bedingungen am Rand und schon legen die grauen Zellen los und die Kärtchen werden über das Feld rotiert. Kurzweilig, kniffelig, unterhaltsam.

Nicolas Gehling



Brettspiel | Erschienen: 1. Februar 2016 | Preis: 9,95 Euro | 1 Spieler | Sprache: Deutsch

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