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In der Stadt Wausau ist nichts mehr so, wie es einmal war. Am Erweckungstag sind die kürzlich Verstorbenen wieder lebendig geworden. Sie wirken im ersten Moment vielleicht, als wären sie nie gestorben, aber das täuscht. Etwas an ihnen ist anders und so mancher wird zu einem eiskalten Racheengel ohne Gefühle.
Und dann sind da auch noch diese merkwürdigen, weißen Wesen, die wie Geister wirken. Cooper nennt das eine, welches er gesehen hat, in seiner kindlichen Naivität den "leuchtenden Mann". Seine Mutter Dana Cypress glaubt ihm allerdings kein Wort, denn als Officer, der sich um alle Fälle mit den Erweckten kümmern soll, hat sie selbst genug um die Ohren. Sie wird nach New York beordert, weil die Quarantäne um die Stadt Wausau anscheinend nicht eingehalten wird. Es gibt eine Videoaufzeichnung eines Erweckten.
Doch sie ist nicht die Einzige mit Problemen. Auch ihrer Schwester Em geht es nach wie vor schlecht. Sie ist selbst eine Erweckte und fühlt sich miserabel. Doch es gibt da einen Mann, einen wie sie, der sie fasziniert. Ein Typ, der zu einer Internetberühmtheit geworden ist, weil er vor laufender Kamera zeigt, wie seine Wunden heilen. Er versucht ihr zu zeigen, die Dinge etwas anders zu sehen.
Auch im vierten Teil der Comicserie "Revival" gibt es wieder so viele Erzählstränge, dass in einer kurzen Zusammenfassung nicht alle zur Sprache kommen können. Die Geschichte zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Leben von sehr vielen Menschen beleuchtet, deren Normalität das Erscheinen der Erweckten völlig auf den Kopf gestellt hat. Zwischen den meisten gibt es Verknüpfungen und sie alle erleben das Geschehen sehr unterschiedlich. Trotzdem fällt es nicht schwer der Handlung zu folgen; der Autor Tim Seeley hat genau das richtige Maß an Vielfältigkeit in seiner Erzählung gefunden.
"Revival" sticht in jeder Hinsicht aus der Vielfalt der Horrorcomics heraus. Zum einen wird das aktuell so beliebte Thema der "lebenden Toten" auf eine ganz neue und ungewöhnliche Art präsentiert, zum anderen nimmt die Serie sich selbst nie zu ernst. Es gibt immer wieder bitterböse oder satirische schwarzhumorige Passagen. Dazu kommen einige amüsante Anspielungen auf andere Serien oder Filme, aber nicht nur aus dem Comicbereich. Hier findet sich ein Hauch des Filmklassikers "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" und an wen denkt der Leser wohl, wenn er zwei FBI-Agenten sieht? Eine rothaarige Frau und ihren Partner. Das Rivival-Chew-Crossover geht noch weiter. Cooper zeichnet hier eine Weltraumkatze, die Lügen erkennen kann, ganz klar eine Anspielung auf die beliebte Comicserie "Saga". Und das ist nur der Anfang einer kleinen Episode, die gekonnt zwei Comicwelten miteinander verbindet, von denen wahrscheinlich nur wenige geglaubt haben, dass sie sich so perfekt in Symbiose bringen lassen.
Leser, die nach dem dritten Teil der Serie langsam ungeduldig geworden sind, weil noch immer keine Fragen nach dem Wie und Warum beantwortet wurden, bekommen jetzt erste, kleine Antworten geboten. Eher kleine Bröckchen, aber immerhin. Ein ganz kleines Bisschen lichtet sich das Geheimnis um die leuchtenden Wesen und die Frage nach ihrem Dasein.
Tim Seeley und Mike Norton verstehen ihr Handwerk und lassen ihre Leser einmal mehr in die fantastische Welt des übernatürlichen Horrors eintauchen. "Revival" behält seine Qualität bei und die atemlose Spannung aufrecht.
Auf der Verlagswebseite gibt es eine kleine Leseprobe.