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Rorys Herz ist gebrochen, denn Stephen ist tot. Gerade erst wurde beiden klar, dass sie sich lieben, da starb er, in dem Versuch, sie zu beschützen. Das junge Mädchen ist fassungslos. Nach all den Gefahren, die sie in den letzten Monaten erlebt haben, scheint dies nun das Ende zu sein. Doch Rory will nicht aufgeben und klammert sich an eine letzte Möglichkeit mit Stephen zusammen zu sein. Immerhin kann sie Geister sehen und ihre Existenz beeinflussen. Sie ist nicht nur davon überzeugt, ihren Freund in dieser Welt halten zu können, sie ist auch fest entschlossen, ihn zu finden. In ihrem Schmerz darf sie aber nicht vergessen, dass sie immer noch bedroht wird, denn die Psychologin Jane träumt immer noch davon, ihre Freunde ins Leben zurückzuholen und sie glaubt, dass Rory der Schlüssel zu ihren Plänen ist.
Im letzten Teil der Reihe
"Die Schatten von London" wird es eng für Rory. Bisher konnte sie jeglichen Schwierigkeiten mit Mut und ihrem sonnigen Gemüt entgegentreten, doch nun ist jemand gestorben und Rory gibt sich die Schuld. Noch dazu liegt alle Verantwortung für die Polizeieinheit "Die Schatten" nun bei ihr, denn seitdem die Waffen der Abteilung verloren sind, ist sie die Einzige, die etwas gegen Geister ausrichten kann. In Anbetracht der Pläne, die ihre Widersacherin Jane schmiedet, lastet dieser Umstand schwer auf ihr, denn die Frau hat nicht nur ihr Vertrauen missbraucht, sie plant auch noch, die Tore zu der Welt der Toten zu öffnen, egal um welchen Preis.
"In Aeternum" ist wesentlich düsterer als seine Vorgänger und das zu Recht. Autorin Maureen Johnson führt einige Fäden zusammen und arbeitet mit aller Macht auf einen Showdown hin. Ihre Hauptfigur Rory hat einiges von ihrem Jungmädchencharme und ihrer Naivität verloren und muss sich ihrer Verantwortung stellen. Umso erstaunlicher ist es, dass Johnson dem Muster der Vorgängerbände folgt, das da lautet, Rory sieht ein Argument ein und macht trotzdem, was sie will. Ohne Zweifel, sie hat durchaus allen Grund dazu, sich um ihre Freunde zu sorgen und sie beschützen zu wollen, schließlich waren die Umstände nie gefährlicher als jetzt. Warum sie dann aber jegliche Absprachen ignoriert, ist nicht zu verstehen. Die Geschichte zog ihre Spannung immer schon daraus, dass Rory nicht nur recht gutgläubig ist, sondern auch impulsiv, doch dass sie so gar nicht verlässlich ist, geht nun im dritten Band ein kleines bisschen auf die Nerven. Ob es darum geht, unterzutauchen oder andere über ihre Pläne zu informieren, auf Rory ist kein Verlass. Sicher, sie will nur das Beste und sie hat auch das Herz am rechten Fleck, doch es geht um nicht weniger als das Leben aller Menschen in London, also etwas mehr als acht Millionen Seelen. Da darf die Hauptfigur nicht nur etwas reifer werden, sie muss es.
Keine Frage, Rory ist immer noch unglaublich liebenswert, aber mittlerweile wird es mit ihr etwas anstrengend. Der Umstand, dass sie immer neue Facetten an ihrer Gabe erkennt und nutzen kann, verleiht der Handlung noch mal eine neue Richtung, aber wenn die Hauptfigur nicht als Mary Sue enden soll, muss sich Johnson was einfallen lassen. Rory ist süß und begabt, das steht außer Frage, doch ihr Südstaatencharme und unglaubliche Zufälle haben sie oft genug gerettet. Nun wird es Zeit, dass sie ihren Grips benutzt.
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