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Chance, Xiong Mao und Schatten haben sich zusammengerauft. Zu Anfang waren sie eher eine zusammengewürfelte Gruppe, inzwischen verstehen sie sich selbst als Freunde und Team. Auch wenn die neue Aufgabe, die sie an der Fakultät für Akademische Helden Studien (kurz F.A.H.S.) bewältigen müssen, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreißt und es ein wenig dauert, bis sie die zündende Idee für ihr Projekt haben, sie halten zusammen. Dabei wird die Freundschaft auf einige harte Proben gestellt. Besonders schwierig wird es, als Chance und Xiong Mao ihre Wohnung verlieren und bei Schatten einziehen. Die Behausung des Wolfs entspricht nicht unbedingt den Vorstellungen der Mädchen.
Aber es kommt noch schlimmer: In Schattens Wald wohnt ein gefährlicher Gegner, der ihnen das Leben schwer macht. Und ein Thema für ihre Uni-Arbeit auszuarbeiten ist selbst dann noch schwierig, als sie endlich die rettende Idee haben: Kekse! Nicht irgendwelche Kekse, sondern steinharte Armee-Kekse. Sie wollen eine unzerstörbare Truppe aus Golem-Keks-Kriegern erschaffen. Ob das funktionieren kann?
Was ist an Mangas besonders störend? Sie sind zu kurz, die Bilder sind schwarz-weiß und die Story ist oft zu oberflächlich angelegt. Was also kann der geneigte Mangafan tun, wenn er trotzdem gerne eine Geschichte lesen will, die seinem Beuteschema entspricht? "Freaks' Squeele" lesen! Die Serie verbindet das Beste aus Mangas mit den Qualitäten eines Comics und richtet sich damit an ein breites Publikum.
Band Nummer Zwei ist etwas anders aufgebaut als der erste. Diesmal ist die Geschichte nicht komplett in sich abgeschlossen, sondern endet an einer besonders spannenden Stelle mit einem Cliffhanger. Geboten wird dem Leser eine facettenreiche und ausführliche Vorbereitung auf die finale Situation, die jede Menge actionreiche Momente parat hält. Durch eine extrem hohe Dichte an Humor und skurril-lustigen Momenten kommt der Leser kaum zum Verschnaufen. Immer passiert irgendetwas und es fällt schwer, sich von den Seiten zu lösen und den Comic nicht in einem Rutsch durchzulesen.
Dass die Geschichte eben nicht nur klamaukig ist und sich hinter dem verrückten Geschehen durchaus erste Themen verbergen, ist etwas Besonderes bei "Freaks' Squeele". So geht es zum Beispiel um Ausgrenzung und Akzeptanz in einer Gruppe oder den Respekt gegenüber anderen. Aber keine Sorge, zu keinem Moment wird der Zeigefinger erhoben und der Leser moralisch auf etwas hingewiesen.
Auf eine interessante Weise haben sich die Charaktere weiterentwickeln, bleiben aber trotzdem in ihren leicht klischeebeladenen Rollen verhaftet. Dieser Spagat gelingt dem Autor Florent Maudoux spielend. Jede einzelne Figur ist für sich glaubhaft angelegt und handelt nachvollziehbar, ganz egal wie bizarr sie sein mag oder was für einen Hintergrund sie hat. Erfreulich ist außerdem, dass die auf Sexualität basierenden Witze gegenüber dem ersten Band weiter in den Hintergrund gerückt sind, das lässt das Niveau durchaus steigen.
Auch die Zeichnungen wissen, wie schon in
Band 1, voll zu überzeugen. Sie sind voll von Details, Stilwechseln (zum Beispiel typische Manga-Chibi-Momente), spielen mit der Perspektive und erstrahlen in intensiven Farben. Damit ist auch "Die Ritter, die nicht mehr Ni sagen" eine rundum gelungene Manga-Comic-Unterhaltung, für die eigentlich ein eigener Genre-Begriff erfunden werden müsste.
Auf der Webseite vom Splitter Verlag gibt es eine ausführliche Leseprobe des knallbunten Freak-Abenteuers.