Erfahrung, Instinkt und Zuverlässigkeit. Eigenschaften, von der die beiden Detectives Janet Scott und Rachel Bailey von der Manchester Metropolitan Police eine ordentliche Portion besitzen. Deshalb wundert es auch niemanden, dass die beiden toughen Frauen ihre Prüfung für eine Beförderung mit Bravour bestehen. Doch während Janet Scott aufgrund familiärer Probleme den ihr angebotenen Job als Sergeant ablehnt, nimmt Rachel Bailey diesen an. Von nun an müssen die beiden damit klarkommen, dass eine der anderen Befehle erteilt, was eine große Belastung für ihre Freundschaft ist. Aber nicht nur zwischen ihnen knistert es gewaltig. Auch die von ihnen zu lösenden Mordfälle haben es in sich und bringen nicht nur sie, sondern auch den Rest des Teams an ihre Grenzen.
In der vierten Staffel der beliebten britischen Krimiserie "Scott & Bailey" erwartet den Zuschauer erneut eine angenehm vielfältige Mischung aus akribischer Polizeiarbeit, spannend arrangierten Fällen und einem nicht uninteressanten Privatleben der Ermittler. Acht Mal ist er dabei, wenn das fiktive Major Incident Team seine gut abgestimmten Recherchen anstellt, in regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen Ermittlungsansätze erörtert oder mit potenziell Verdächtigen Verhöre führt. Doch trotz des straff organisierten Arbeitsablaufes, für den ihre eigenwillige Chefin Gill Murray verantwortlich zeichnet, passieren auch ihnen hin und wieder gravierende Fehler. Und genau das macht die bunt gemischte Truppe, in der Scott und Bailey ihren Dienst versehen, so sympathisch.
Ein Tellerwäscher, der spurlos verschwindet, ein Kind, das mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus stirbt oder ein Ehepaar, das aus nächster Nähe erschossen wird. Verbrechen, wie sie in jeder großen Stadt immer wieder geschehen und die die Basis für die komplex angelegten Fälle der Manchester Metropolitan Police bilden. Dabei ist es egal, ob häusliche Gewalt, die Gier nach Geld oder die Haltung von Sklaven eine Rolle spielt. Alle acht ermittlungsrelevanten Fälle sind so angelegt, dass mit ihnen nicht nur eine Episode bestritten wird, sondern dass die Ermittlungen wie auch im wahren Leben nebeneinander erfolgen. So wird der mordende Geliebte einer dreiundzwanzig Jahre lang in einer Kühltruhe versteckten Ehefrau erst eine Folge nach dem Leichenfund dingfest gemacht.
Gespielt werden die beiden befreundeten britischen Detectives Janet Scott und Rachel Bailey von Lesley Sharp und Suranne Jones, die in ihrer Rolle überzeugen. Wie auch Amelia Bullmore, die die unnahbare und schroffe DCI Gill Murray gibt und als Chefin der Abteilung ein straffes Regiment zu führen versteht. Doch auch sie bleibt vor privaten Problemen nicht verschont. Allerdings sind es bei ihr die eigenen Dämonen, die eine große Rolle spielen, während es bei Janet Scott die pubertierenden Töchter und bei Rachel Bailey ein heimlicher Geliebter und die verwahrloste Mutter sind. Demgegenüber kommen die Männer im Team recht harmlos weg. Hier wird nur von Ex-Frauen und selbst gebügelten Hemden berichtet.
Die acht Folgen der vierten Staffel können wahlweise im englischen Originalton oder in der deutschen Synchronisation angeschaut werden. Sie haben jeweils eine Länge von 45 Minuten und befinden sich auf vier DVDs in einem Jumbo-Case. Das Menü ist übersichtlich geordnet und enthält auf der letzten DVD neben den Folgen 7 und 8 ein kleines Extra, das einen Blick hinter die Kulissen gewährt und Interviews mit Schauspielern, Regisseuren und Autoren enthält. Bild und Ton der britischen Produktion sind ausgewogen und präsentieren sich in einer guten Qualität, sodass die Aktionen auf dem Bildschirm jederzeit gut verfolgt werden können.
Fazit: Die vierte Staffel von Scott & Bailey überzeugt mit lebensnahen und wendungsreichen Fällen, mit interessanten und teilweise turbulenten Ermittlungen und mit Detectives, die die weitab von gängigen Klischees angesiedelt sind. Eine tolle Krimireihe, bei der sich das Anschauen lohnt.