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 Warship Jolly Roger, Band 2: Explosionen

Serie: Warship Jolly Roger, Band 2
Autoren: Sylvain Runberg
Illustratoren: Miki Montlló
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Crew der Jolly Roger ist auf der Flucht. Bei einem Gefängnisausbruch entkamen Colonel Jon Tiberius Munro und drei weitere Sträflinge. Nun werden sie im gesamten Universum gesucht, denn sie gelten als Schwerverbrecher. Besonders Präsident Vexton will Munro hinter Gittern sehen, weiß der Colonel doch, dass Vexton keineswegs der Saubermann ist, für den jeder ihn hält. Während die Geflohenen im Weltall versuchen, an Treibstoff und Vorräte zu kommen und sich dabei auf die Mechanikerin Alisa verlassen müssen, scheut der Präsident vor keinem noch so unmenschlichen Mittel zurück, um Munro endlich in seine Finger zu bekommen.

Atemberaubend ist schon der Einstieg in den zweiten Band der Reihe, "Explosionen". Bereits auf den ersten drei Seiten wird klar, das Autor Silvain Runberg und Zeichner Miki Montlló gnadenlos mit ihren Figuren umgehen. Colonel Munro, die Hauptfigur des ersten Bandes, hat nicht nur einen Todfeind in Präsident Vexton, sondern auch eine Familie, die er schon lange nicht mehr gesehen hat und der Präsident hat keinerlei Skrupel, ebendiese Familie zu benutzen, um Munro aus seinem Versteck zu locken. Die Kaltblütigkeit, mit welcher er dabei vorgeht, ist wie ein Schlag ins Gesicht. Wer erwartet, dass in dieser Geschichte die Helden immer unbeschadet davon kommen, wird nachdrücklich eines besseren belehrt, wenn der Sohn des Colonels, Pedro, gnadenlos als Schachfigur in diesem Spiel eingesetzt wird.

Doch nicht nur Pedro ist ein Opfer in diesem Kampf. Ständig wird dem Leser vor Augen geführt, dass in einem Krieg Unschuldige leiden müssen. So erfährt die Mechanikerin Alisa eine schmerzhafte Lektion, als sie die Unterstützung ihrer Mutter sucht, die dem Widerstand angehört. Dreizehn, der geheimnisvolle Junge, der bisher nicht gesprochen hat, trifft auf Wesen, die von den Menschen verachtet und verfolgt werden, denen er sich aber zugehörig fühlt, wie es ihm vorher nie möglich war. Warum das so ist, erfährt der Leser bruchstückweise, denn die eigentliche Handlung wird immer wieder von kleinen Rückblicken auf Dreizehns Leben durchbrochen. Nur ein Teil des Geheimnisses wird aufgedeckt, doch klar ist, hinter Dreizehn steckt mehr, als vorher zu ahnen war.

Es gibt kaum große Bilder in den Panels, dementsprechend überzeugen die Illustrationen weniger durch raffinierte Details denn durch Power. Die Protagonisten werden atemlos durch die Seiten gejagt, alle drei Handlungsstränge verfügen über eine kolossale Dramatik und dennoch schaffen es Runberg und Montlló, den Leser auch auf der Gefühlsebene zu überrollen, indem sie den Fokus der Bilder oft auf die Gesichter der Personen legen. Wenn Alisa an ihrer fanatischen Mutter verzweifelt, oder Munro nur noch zu seinem Sohn will, dann ist es unmöglich, sich dem Sog der "Jolly Roger" zu entziehen.

"Warship Jolly Roger" überzeugt auf ganzer Linie. Die Reihe hat großartige Bilder, packende Action und ein Herz, dass ihren Helden Leben verleiht und sie dem Leser unvergesslich macht. Schwärzer kann eine Handlung kaum sein, doch ist sie dabei ausgezeichnet gelungen. Wie schon im ersten Band gilt auch hier, dass die Zeit zum nächsten Band gar nicht schnell genug vergehen kann, damit diese fantastische Geschichte endlich weitergeht.

Der Splitter-Verlag bietet eine Leseprobe an.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. Mai 2016 | ISBN: 978395839114714 | Originaltitel: Warship Jolly Roger, Tome 2: Déflagrations | Preis: 14,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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