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In der Oberstufe Chemie abwählen und künftig von ihr verschont werden? Weit gefehlt! Chemische Reaktionen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, ob wir es wahrnehmen möchten oder nicht. Mit den entsprechenden Vorgängen befasst sich das hier besprochene Buch, und zwar im Rahmen folgender Abschnitte:
- Geschmack
- Geruch
- Farbe
- Gift
- IEmpfindung
- Psyche
- Gesundheit
- Umwandlung
Viele Thesen, die uns überraschen, und Fragen, die wir uns stellen, haben mit Chemie zu tun, genauer: mit Biochemie. Können doch sämtliche Körperfunktionen und auch manche psychische Komponente als chemische Reaktionen dargestellt werden – und das macht sie berechenbar und somit weniger mysteriös.
Manche Kuriosität ist auf genetische Veranlagungen zurückzuführen, so, ob wir bestimmte Substanzen schmecken können oder nicht. Doch oft geht es viel mehr ans Eingemachte, etwa, wenn Autor und Leser sich damit befassen, warum Knoblauch den ungeliebten Mundgeruch erzeugt, Bohnen Blähungen erzeugen, manche Pilze giftig sind, Schokolade für Hunde gefährlich ist, Minze sich im Mund kühl anfühlt, Koffein und Tee trotz desselben Wirkstoffs unterschiedlich stimulieren, Zitronen Skorbut vorbeugen und vieles mehr.
Natürlich spielt bei solchen Fragen die Küche eine zentrale Rolle. Dass Wackelpudding mit bestimmten Früchten nicht fest wird, mag mancher bereits festgestellt haben, und es ist bekannt, dass für Sekt nicht unbedingt hochwertiger Wein benötigt wird, weil das enthaltene Kohlendioxid den Geschmack verbessert. Selbstverständlich kommt auch der im Titel dominierende Fisch zum Einsatz.
Jede der im Buch aufgeworfenen Fragen umfasst eine Doppelseite. Auf der einen Hälfte haben die chemischen Moleküle samt Formeln – vertraut dank einer kurzen, doch prägnanten Einführung – ihren Auftritt, zusammen mit Veranschaulichungen von Größenordnungen, Reaktionen und einigen Gegenüberstellungen. Dem gegenüber steht ein Text, der den Sachverhalt auch für völlige Laien bestens verständlich erläutert. Und die Fragen sowie die Antworten bieten einiges an Spannung, gerade für neugierige Menschen, die ihre Umwelt und sich selbst nicht einfach als gegeben hinnehmen!
Etwas entgeistert darf die chemieversierte Rezensentin jedoch sein, wenn im Text zum Chinarestaurant-Syndrom "Monoammoniumglutamat" statt des entsprechenden Natriumsalzes unter der per se richtigen Formel auftaucht. Weitere Fehlerchen dürften im ansonsten sehr! hochwertigen und auch unterhaltsamen Buch nicht enthalten sein. So bietet das Buch einen insgesamt hohen Gehalt und Anspruch, die beide auf eine übliche Allgemeinbildung zugeschnitten wurden. Auch an der Anschaulichkeit und am Unterhaltungswert mangelt es nicht, zumal die meisten der behandelten Fragen sicher jeden potenziellen Leser schon beschäftigt haben.
Klare Empfehlung!
Einen Blick ins Buch bietet die Verlagsseite.