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Kaum ein Auto ist so sehr zur Legende geworden wie der VW-Transporter, stets liebevoll "Bulli" genannt. Er konnte alles transportieren - die Werkstatt von Handwerkern, ganze Großfamilien, reiselustige Paare und Kleinfamilien samt halbem Haushalt, die ihn als mobiles Zuhause verwendeten. Noch heute verbinden wir ihn mit einem diffusen Gefühl der Freiheit und schauen verliebt in seine Scheinwerferkulleraugen, wenn er uns unverhofft begegnet. Und er tut das nicht nur auf der Straße ab und zu, sondern auch in Kalendern. Der Bulli zeigt Präsenz!
Erfreulicherweise lebt der Bulli, dieses neben dem Käfer seit Jahrzehnten heiß geliebte, wenngleich schon lange nicht mehr produzierte VW-Modell fort. Und ebenso erfreulicherweise schenkt oder vielmehr verkauft uns der Verlag Delius Klasing jährlich einen Bulli-Kalender. 2017 finden sich wieder ausschließlich T1 und T2 darin, mit Familienanschluss, beim Verladen auf einen Autozug, in exotischen Gefilden, beim Tanken, als Transporter für ein Logistik-Unternehmen, als Reklameträger … und so fort.
Klar, dass alle Fotos im Bulli-Kalender in Schwarz-Weiß gehalten sind, wie es sich für die 60er und 70er gehört. Der Betrachter schmunzelt über die damalige Mode - "Haben wir uns das wirklich mal angetan?" - und weiß doch genau, dass die Beweise in etlichen Fotoalben lauern. Liebe Güte, das war mal Deutschland oder jedenfalls der Deutsche im Urlaub. Damals war sie normal, heute verzückt uns die Nostalgie dieser Fotos. Sie zeigen einen entspannten Umgang mit der Natur, mit der Familie und mit dem als Familienmitglied oder Kollegen empfundenen Auto, dem Bulli. Der macht seinen Job und vermittelt zugleich ein ganz besonderes Lebensgefühl, ein Losgelöstsein, eine Entspannung, wie wir sie mit keinem anderen Auto verbinden. Zugleich zeigen die im Kalender präsentierten Fotos auch die Vielseitigkeit des Bullis auf, der ja nicht nur als Reisemobil, sondern vielfach auch gewerblich genutzt wurde.
Während die Fotos oben und seitlich lediglich vom Rand des Kalenderblatts mit seiner typischen Spiralbindung eingeschränkt werden, gibt es unten natürlich das Kalendarium. Dieses schließt sich allerdings sehr diskret an das jeweilige Bild an und nimmt ihm nichts von seiner Präsenz. Mit der vorangestellten Nummer des Monats umfasst das Kalendarium lediglich eine Zeile; die Sonntage sind herausgehoben, Feiertage nicht; auch Wochentage finden keine Erwähnung - Minimalismus pur in der passenden Tonung. Auf der Rückseite des Deckblattes werden Informationen zu den einzelnen Motiven angeboten. Das Format von 56 x 46,2 cm eignet sich gut zu einer ansprechenden Darstellung. Ein robuster Karton als "Rücken" und die kräftige Spiralbindung sorgen für Stabilität.
Sowohl die Motive als auch die Bildgestaltung sitzen ganz einfach und ebenso die "Models". Wie gesagt, der Bulli gehörte eben dazu. Und genau dieses Gefühl vermittelt der Kalender perfekt.
Die Kalenderblätter werden auf der Verlagsseite präsentiert.