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Nach über 400 Jahren kommt das "Weltenschiff" am Planeten Vera an, der das Zuhause für die knapp 10.000 Passagiere bieten soll. Da diese bis auf wenige Ausnahmen bisher nicht wissen, dass sie sich überhaupt im Inneren eines Raumschiffes befinden und Vera auf den ersten Blick auch gar nicht so unbewohnt zu sein scheint wie gedacht, geht zunächst nur eine kleine Gruppe auf Außenmission und der Rest bleibt im Ungewissen über die Geschehnisse. Bei der Erforschung des zu kolonisierenden Planeten geraten die Mitglieder der kleinen Expeditionsgruppe schnell in einige Schwierigkeiten. Nachdem sie in ein großes Gebäude, welches wie eine Festung wirkt, vorgedrungen sind, treffen sie auf die ersten Lebewesen. Kleine gedrungene "graue Männchen" treten in einer großen Gruppe auf und scheinen harmlos zu sein. Als sie allerdings deutlich zudringlich werden, muss ein Schuss sie vertreiben.
Nicht viel später zeigen sich auch die gefährlicheren Wesen in Form eines fliegenden, glubschäugigen Etwas, das eher in die Tiefsee zu gehören scheint als an die Oberfläche eines Planeten. Es greift an und bringt gleich noch einige erschreckende parasitäre und zugleich riesige Insekten mit. Schlag auf Schlag geht es mit den Begegnungen und Entdeckungen. So drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass es sich hier um eine verlassene Stadt handelt. Aber warum haben die ehemaligen Bewohner sie offenbar fluchtartig verlassen? Welche Gefahren mögen ihnen gedroht haben?
"Centaurus 2 - Fremde Welt" schließt direkt an die Handlung in Band eins (
"Gelobtes Land") an. Stand die kleine Truppe des "Weltenschiffes" am Ende des ersten Teils vor der verschlossenen Festung auf dem Zielplaneten Vera, beginnt sie hier in den ersten Panels direkt mit dem Vordringen in das unbekannte Gebäude. Von Zurückhaltung und Vorsicht hat Leo seinen forschen Charakteren dieses Mal nichts mitgegeben. Es gibt auch keine vorangestellte Frau, die eine Rolle wie beispielsweise Kim Keller im Aldebaran-Zyklus übernimmt, auf Rücksicht gegenüber fremden Lebensformen achtet und mit einer gewissen Autorität die Gruppe in ihre Schranken weist. Ganz ungewohnt sind dieses Mal die handelnden Personen: Wenig zimperlich schießen sie rücksichtslos um sich, erschrecken kleine graue Männchen mit Lasergewalt und vernichten noch so einiges andere Getier mit ihren Waffen. Respekt vor fremdem Leben scheint keines vorhanden zu sein. Einzig Bram, der im "Weltenschiff" in den Wäldern zu Hause ist und bei der Jagd rustikal mit seinem Messer und den bloßen Händen zugreift, könnte sich aufgrund seiner Liebe zur Natur gegenteilig entwickeln. Noch bleiben Leo und Rodolphe aber zurückhaltend damit, einen ihrer Charaktere besorgt und umsichtig handeln zu lassen. Für den Leser ist es regelrecht frustrierend mit anzusehen, wie schnell geschossen und wie wenig versucht wird, Kontakt aufzunehmen. Schließlich könnte jede Lebensform hier intelligent sein, wie Freunde von Leos Szenarien wissen.
Zeichnerisch leistet Zoran Janjetov jr. hier etwas bessere Arbeit als im ersten Band. Es bleibt aber dennoch leider das Manko in der Darstellung von Körperbehaarung, Falten und teils auch bei den Gesichtsausdrücken. Da sind einfach zu viele flach wirkende Striche. Gleiches gilt für die Darstellung von Wasser auf menschlicher Haut. Auch hier könnte er mit mehr Tiefe arbeiten. Insgesamt hält er sich mit diesen "Strichen" gegenüber dem ersten Teil jedoch etwas mehr zurück. Es kann also noch besser werden.
Leo und Rodolphes Szenario prescht geradezu voran. Es tauchen gleich mehrere neue Wesen auf, die verlassene Stadt oder Festung birgt Geheimnisse an vielen Stellen und wie auch schon in anderen Kreationen Leos trifft die Gruppe auf eine mysteriöse, schwebende Sphäre. Es häufen sich ungewöhnliche Dinge, Vorgänge und Begebenheiten und somit bleibt es unfassbar spannend, wie es im dritten Band weiter gehen mag. Auf Vera gibt es anscheinend so einiges aufzulösen ...
Ein Blick auf Vera lässt sich hier werfen: zur Leseprobe