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Nach einem Anruf versteht Peter die Welt nicht mehr. Eigentlich wollte er die Abwesenheit seiner Eltern und somit seine sturmfreie Zeit genießen, doch als ein Mitarbeiter des Sunny Island Retirement Centers, ein Luxus-Altenheim, bei ihm anruft, um bei ihm nachzufragen, wo ihr Bewohner, Peters Opa Ben, abgeblieben ist, beginnt für Peter und seine beiden Freunde Justus und Bob ein neues Abenteuer. Denn weder weiß Peter etwas davon, dass sein Opa freiwillig in ein Altersheim gezogen sein soll, noch ist der eigenwillige Ben Peck aufzuspüren. Bei einem Besuch seines Hauses finden sie dieses verlassen vor. Im Inneren stoßen die drei Detektive aber auf Material zu Demenz und eine merkwürdige Liste mit Namen. Ist Peters Opa wirklich verwirrt oder steckt etwas anderes hinter seinem Verschwinden?
André Marx schickt die drei Detektive aus Rocky Beach in einen neuen Fall, der zwei gelungene Ideen miteinander kombiniert. Zum einen ist das sicherlich der Rückgriff auf die Hauptfigur, um die sich dieser Fall dreht, denn Peters Opa Ben Peck ist ein treuen Fans der Reihe definitiv ein Begriff. Nicht nur als liebenswürdig-schrullige Nebenfigur, die Peters Mutter abseits der Fälle gelegentlich mit seinen meist nicht funktionierenden Erfindungen nervt, sondern auch als handelnder Akteur hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Unvergessen ist seine Fehde mit seinem Nachbarn Snabel, den er in "der unsichtbare Gegner" verdächtigte, eben eine solche Erfindung stehlen zu wollen. Generell ist es zu begrüßen, wenn altbekannte Charaktere mit ihren ursprünglichen Eigenschaften erneut einen Auftritt haben, da es das Fanherz höher schlagen lässt, wenn sie so sinnvoll eingesetzt werden, wie es hier geschieht. Ben Pecks ruppige Art ist schlichtweg erfrischend, zumal die Handlung auf ihn zugeschnitten ist - besser lässt sich nicht erklären, warum Justus, Peter und Bob in einem Altenheim ermitteln.
Zum anderen vereint der Fall "Insel des Vergessens" zwei interessante Themen in seiner Handlung. Marx verwebt die Krankheit Demenz mit kriminellen Machenschaften, was einen bedrückend lebendigen Eindruck hinterlässt. Ein beinahe klassischer Kriminalfall für die drei Detektive aus Rocky Beach, die mit einer persönlichen Note verfeinert ist. Aus dem unangenehmen Gefühl der Überraschung heraus raffen sich die Freunde zusammen und beginnen logische Schlüsse zu ziehen - inklusive vernünftiger Ermittlungen. Ein gut geschriebener Fall, der über die gesamte Länge ansprechend und unterhaltsam bleibt. Gerade die zwischenmenschlichen Szenen sind ordentlich herausgearbeitet. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass sich zum eigentlichen Rätsel weitere Nebenschauplätze gesellen, die aber auch in wenigen Worten aufgeklärt sind.
Kurzum: "Insel des Vergessens" ist ein guter Fall der "drei Fragezeichen". Im Kern eine überzeugende Geschichte, mit interessanten Charakteren und einer ordentlichen Auflösung. Definitiv nicht zum "Vergessen" - erneut ein starker Fall von André Marx.
Eine Leseprobe ist auf der Webseite von Kosmos vorhanden.