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Rothaar und Kiley haben einen Job als Leibwächter übernommen und gleich zu Beginn ihres Auftrags bekommen sie Probleme. Diverse Banditen zeigen ihr Interesse an Rothaars Schützling, einem jungen Prinzen, und sie sind nicht zimperlich, wenn es darum geht, ihr Ziel zu erreichen. Zum Glück ist Rothaar eine versierte Kämpferin. Als sie und ihre Begleiter jedoch die Nachricht erhalten, dass der Vater des Prinzen im sogenannten fünften Turm gefangen gehalten wird, machen sie sich auf, ihn zu befreien. Ihr Unterfangen gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht und sie können sich nicht immer auf ihre Verbündeten verlassen. Ihre Gegner haben jedoch die Entschlossenheit der Kriegerin unterschätzt, für die Aufgeben keine Option ist.
Rothaar ist erwachsen geworden, daran kann es keinen Zweifel geben. Seit ihrem Abenteuer im ersten Band
"Die Legende von Krill" ist einige Zeit vergangen und Rothaar ist nicht mehr das ungestüme junge Mädchen, das sich ohne nachzudenken in Gefahr bringt. Nicht dass sie nun weniger heißblütig wäre; nur kann sie besser abschätzen, welche Folgen ihr Handeln haben wird, auch wenn sie in diesem Band oft sehr spontan reagieren muss. Ihr Temperament ist denn auch geblieben. Kylie, ihr Ziehvater ist dagegen nun mehr ein Weggefährte und Partner als ein Beschützer geworden. Die beiden sind einander ebenbürtig und können sich blind auf den jeweils anderen verlassen. Zwei starke Partner tun dann auch der Geschichte gut, die von Anfang bis Ende spannend bleibt, da die Gruppe kaum je Zeit zum Verschnaufen hat.
Wie auch im ersten Band besteht der Reiz des Comics aus der schönen Kombination zwischen Action und fremden Welten, wobei eingefleischten Fans das Storm-Universum nicht so unbekannt ist. Rothaar passt einfach in diese so archaisch anmutende Welt - und das nicht nur, weil dieser Männertraum in knapper Bekleidung geradewegs einem Barbarenfilm entsprungen sein könnte, sondern weil sie dazu noch mutig und tapfer ist. Sie vereint die Optik einer 70er-Jahre Heldin mit dem Selbstbewusstsein und dem Können einer modernen Frau, was enorm unterhaltsam ist. So kann es gerne weitergehen, da ist noch Platz für viele Abenteuer.
Auffällig ist nicht nur die Entwicklung, die Rothaar seit dem ersten Band durchgemacht hat, sondern auch der leicht abgewandelte "Look" des Comics. Nach wie vor ist Romano Molenaar für die Illustrationen verantwortlich, doch er hat sich für diesen Band einen anderen Koloristen ins Boot geholt. Arif Prianto passt sehr gut zu dem Team von Molenaar und Autor Roy Thomas. Bleibt zu hoffen, dass er auch an den nächsten Bänden mitarbeiten kann, denn was die drei da vorlegen, kann sich sehen lassen.
Rothaar hat sich ihr Spin-Off der Storm-Comics redlich verdient und wird hoffentlich noch viele Abenteuer erleben. Sowohl die Heldin als auch ihre Welt sind fantastisch und interessant genug, dass sie ihre Fans noch lange unterhalten werden.
Eine Leseprobe befindet sich auf der Verlagsseite.