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 Star Wars™ Galaktischer Atlas


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Star Wars ist nicht nur eine Filmreihe, sondern der Name einer inzwischen recht großen erdachten Welt. Wie bei Herr der Ringe oder Star Trek können sich die Fans, so sie wollen, in einer riesigen Welt verlieren, die als Hintergrund für unzählige Geschichten dienen kann. Der Ravensburger Spieleverlag hat mit diesem "Galaktischen Atlas" eine Übersicht über Welten, wichtige Ereignisse und Hauptfiguren der Star-Wars-Filme und -Serien herausgegeben. Auf 80 Seiten werden eine Karte der Galaxie, eine Chronik der bisherigen Ereignisse, eine Übersicht der wichtigsten Personen und Karten zu Orten der Filme und Serien geliefert.

Dieser "Galaktische Atlas" ist vor allem eine Übersicht und chronologische Zusammenfassung der Filme und kanonischen Serien, die im Star-Wars-Universum spielen. Das heißt, es werden nahezu alle Orte, Figuren und Ereignisse der Episoden I bis VII, des Filmes Rogue One und der Animationserien Clone Wars und Rebels vorgestellt.



Zunächst zum Aufbau des Atlas: Auf den ersten Seiten findet sich eine Karte der gesamten Galaxie, in der Star Wars spielt. So bekommt der Leser einen Eindruck davon, welche Planeten eigentlich nahe beieinander liegen und welche nicht. In den Filmen wird das ja nie vermittelt. Es folgen Seiten mit einer Chronologie, wobei die Zerstörung des ersten Todessterns bei Yavin als das Jahr null definiert wird, und der Vorstellung so ziemlich aller bekannten Figuren. Die vermittelten Informationen auf diesen Seiten sind sehr oberflächlich und kurz. Zu jedem Charakter stehen maximal zwei bis drei Sätze unter einer Zeichnung. Sie haben also einen einführenden Charakter.

Der Hauptteil des sehr großformatigen 80-seitigen Bandes besteht aus doppelseitigen Karten oder Darstellungen wichtiger Orte und Ereignisse. Die Karten sind dabei keine genauen Darstellungen, sondern mehr künstlerische Zeichnungen, in denen mit Abbildungen und kurzen Texten alle Ereignisse, die jeweils am betroffenen Ort stattfanden, zusammengefasst werden. So finden sich etwas auf der Doppelseite zu Geonosis die Ereignisse aus Episode II sowie auch jene, die in der Serie Clone Wars vorkommen. Selbst Ereignisse, welche in der aktuellen Staffel der Serie Rebels eine Rolle spielen, wurden schon aufgenommen. Manchen Ereignissen wie der Schlacht von Endor oder der Zerstörung der Starkiller Basis sind ebenfalls Doppelseiten gewidmet, auf denen die Rolle der einzelnen Charaktere und Schiffe kurz dargestellt werden. Auf diese Weise wird dem Leser auf einem Bild eine ganze Handlungssequenz, die im Film sicher eine halbe Stunde dauert, präsentiert.

Das Konzept des Atlas besteht also weniger darin, genaue Angaben über Orte und astronomische oder geografische Daten zu geben, sondern vielmehr die gesamte Handlung der kanonischen Filme und Serien sortiert nach Ereignissen und Orten zu präsentieren. Das dürfte für interessierte Laien genauso interessant wie sein wie für den alteingesessenen Fan. Auch wenn der Leser nichts Neues erfährt, ist es doch unterhaltsam zu sehen, wie viel bisher bereits auf Planeten wie Coruscant oder Tatooine geschah. Dennoch wäre es noch reizvoller gewesen, wenn der Band auch Neues hätte bieten können. So ist er eben doch nur eine schön bebilderte Zusammenfassung der Story.

Die Zeichnungen selbst sind aufgrund der vielen Ereignisse und Personen, die auf jeder Seite dargestellt werden, sehr lebendig. Dadurch bekommt der Leser auf jeder Doppelseite das Gefühl, dass es dort sehr viel zu entdecken gibt. Der comicartige Stil spricht natürlich eher jüngere Star-Wars-Fans an. Aber auch ältere Leser dürften gefallen daran finden. Bei düsteren Orten wie dem Todesstern oder Figuren der dunklen Seite wie Vader sind die Zeichnungen jedoch stellenweise etwas zu dunkel geraten, sodass man Details nicht immer gut erkennen kann. Wirklich ärgerlich sind aber insbesondere Orthographie und Grammatik. Es gibt fast keinen Text in diesem Buch, der länger als fünf oder sechs Sätze ist, die meisten bestehen sogar nur aus ein oder zwei ganz kurzen Sätzen. Dennoch finden sich Dutzende von Fehlern in ihnen: doppelte Worte, falsche Präpositionen, fehlende Worte... Ein Lektorat gab es wohl nicht. Fehler gibt es in jedem Buch, aber die Anzahl in dem Band ist zu zahlreich als dass der Leser darüber einfach hinwegschauen könnte.

Insgesamt ist dieser "Galaktische Atlas" zum Star-Wars-Universum für nur 25,00 Euro sein Geld wert. Immerhin werden fast 40 großformatige und detaillierte farbige Zeichnungen geboten. Er fasst gerade für jüngere Fans alle Ereignisse der kanonischen Serien und Filme zusammen und ist sehr schön gestaltet. Neues bietet er aber leider nichts, teilweise sind die Zeichnungen außerdem zu dunkel geraten und die Menge an Grammatik- und Rechtschreibfehlern ist deutlich zu hoch.

Auf der Webseite des Verlags gibt es eine Leseprobe.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 24. Januar 2017 | ISBN: 978-3473490387 | Preis: 25,00 Euro | 80 Seiten | Sprache: Deutsch

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