Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Ton | |
Der Kurierreiter Frank Hopkins und sein Pferd, der Mustang Hidalgo, sind am Ende. Obwohl einer der Besten, ist ihm die verlogene Show von Buffalo Bill, die sinnlose Abschlachterei von Indianern, zuwider. Er kann die Bilder seiner indianischen Freunde nicht verdrängen, die grausam ermordet wurden. So ist der Alkohol sein einziger Trost geworden. Er schmeißt auch die letzte Chance hin, Geld zu verdienen und verliert seine letzten Gönner.
In dieser ausweglosen Situation trifft eine Delegation aus Saudi-Arabien ein. Sie veranstaltet ein legendäres Wüstenrennen über dreitausend Meilen Wüste und Einöde hinweg und versuchen Hopkins dazu zu überreden, daran teilzunehmen. Sie glauben zwar nicht an eine Chance dieses undisziplinierten Amerikaners und seines Mischlingspferdes, aber ihr Scheich will diesen Mustang und seinen legendären Reiter dennoch dabei haben.
Ohne, dass Frank es ahnt, verfrachten ihn die Mitglieder der Show in einen Zug. Letztlich treibt ihn jedoch die Arroganz der arabischen Delegation zur Teilnahme. Frank erwarten unerträgliche Hitze und Rivalen, die grausam und unfair nur ihren Sieg wollen. Doch Hopkins schwierigste Prüfung trifft er völlig unverhofft in Gestalt der wunderschönen Tochter des Scheichs.
Im Jahr 2004 entschied sich Viggo Mortensen, seinen Ruhm, den er im Herrn der Ringe als Aragorn gesammelt hatte, in einem Abenteuerstreifen in bare Münze zu verwandeln. Seine Wahl fiel auf ein Drehbuch, das kitschiger und unglaubwürdiger nicht hätte ausfallen können. Nicht nur, dass ein amerikanischer Mustang ans andere Ende der Welt verfrachtet wird und sich dort mit einem völlig anderen Klima und Bodenbeschaffenheiten auseinander zusetzen hat, der Hengst hält auch noch mit. Er bietet den edlen Pferden der Araber Paroli und hält sich glänzend in einem dreitausend Meilen langen Rennen. Das allein ist schon starker Tobak. Doch die weiteren Zutaten sind noch grotesker. Der Scheich benötigt ausgerechnet die Hilfe dieses versoffenen Amerikaners, die - natürlich - wunderschöne Tochter des Scheichs wird just nur durch ihn gerettet und zwar vor Rivalen, die sich ausgesprochen dumm verhalten. Darüber hinaus zeigt sich der Amerikaner als einziger fair und edel, beeindruckt mit stählernder Fitness und kann, trotz fehlender Sprachkenntnis und obwohl er Land und Leute nicht kennt, alle Fallstricke, die sich ihm in den Weg stellen, umschiffen. Dass arabische Reiter einem Sandsturm zum Opfer fallen, der Amerikaner, der ihn nicht mal kommen sieht, aber nicht, ist schon fast Hohn.
Der amerikanische Heroismus und der Altruismus des Hauptdarstellers kommt dem Zuschauer zu den Ohren heraus. Dazu sorgt eine schwülstige und manchmal ins Gigantische abdriftende Musik für Gänsehaut - im negativen Sinn.
Nein, Drehbuch und Umsetzung sind nicht gelungen. Der Film kann in allen Belangen nur enttäuschen. Einzig Viggo Motensen macht seine Sache gut. Er umschift die Klippen des Drehbuchs und agiert, trotz der vielen Klischees, sehr überzeugend. Die Rolle des gebrochenen Helden, der sich ein letztes Mal für die gute Sache aufopfert, ohne selbst etwas davon zu haben, füllt er beeindruckend aus. Leider sind Omar Sharif als Vorzeige-Araber und die anderen Schauspieler weniger überzeugend. Das liegt aber meines Erachtens eher an der Regie und dem Drehbuch als an den Personen.
Fazit: Welch eine Enttäuschung. Wer Viggo Motensen mag, kann diesen Film als das anschauen, was er ist: Ein Abenteuerfilm mit guten Effekten, ohne besonderen Tiefgang und ohne gutes Drehbuch.
Extras sucht man vergebens und die Botschaft, dass nur ein Amerikaner gut und siegreich sein kann, muss nicht auf 134 Minuten gestreckt werden. Der Film lohnt allenfalls als leichte, niveaulose Abenteuerkost. Eins aber ist gewiss: Die Effekte in diesem Film sind wirklich gut, Viggo sowieso, aber ob das reicht?