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Peter Grant hat es nicht leicht. Eines frühen Morgens erhält der magiebegabte Polizist einen Anruf von Lady Ty, der Göttin des Londoner Flusses Tyburn. Ihre Tochter ist in polizeiliche Ermittlungen verwickelt und Peter soll sie tunlichst aus allem Ärger heraushalten. Einfach wird das nicht, denn das Mädchen ist fest entschlossen, alles zu gestehen, was ihr nur vorgeworfen wird. Daher muss Peter sich etwas einfallen lassen, denn schließlich schuldet er Ty noch einen Gefallen und ist zudem mit ihrer Schwester liiert. Zu seiner Überraschung gibt es zu allem Überfluss auch noch eine Verbindung zu dem gesichtslosen Magier und plötzlich steckt er, wie so oft, in tiefem Schlamassel, denn je enger die Schlinge sich um den Magier zieht, umso gefährlicher wird er.
Gut, dass Peter Grant über Humor verfügt, er wird ihn brauchen. Was ordentliche Polizeiarbeit angeht, so ist Grant ein Desaster auf zwei Beinen. Immer geht irgendwas schief oder es geschehen unvorhergesehene Ereignisse. Gut, dass der Constable mittlerweile eine Koryphäe ist, wenn es um Improvisationen geht. Außerdem verfügt er über die Gabe, die Geschehnisse mit leichter Ironie zu betrachten und ihnen durchaus komische Seiten abzugewinnen. Das ist für den Leser sehr unterhaltsam und für Peter Grant manchmal lebensnotwendig.
Es ist dieser Humor und das Peter Grant stets umgebende Chaos, weshalb die Geschichte so lebendig wird. Ansonsten wäre die Handlung um den gesichtslosen Magier mittlerweile recht dröge. Im mittlerweile sechsten Band versucht die magische Abteilung der Londoner Polizei nun den verbrecherischen Zauberer zu stellen und so langsam könnten sie dabei in die Hufe kommen, sonst wird es, bei allen launigen Ausflügen in die Welt der Magie, langweilig. Zwar kommen Peter und sein Vorgesetzter, Inspektor Nightingale, der Suche nach der Identität des Feindes näher, doch viele Fragen bleiben ungeklärt.
Daher sind es die zwischenmenschlich und -göttlichen Beziehungen, mit denen die Geschichte punkten kann. Sei es Peters Mutter, die angesichts seiner Beziehung zu Beverly schon an Enkelkinder denkt, oder die Mutterliebe, die Tyburn dazu treibt, sich mit der Polizei anzulegen, da steckt Pfeffer drin und bietet auch Stoff für zukünftige Konflikte. Peter hat Umgang mit den alten Göttern, doch im Gegensatz zu ihm werden sie ewig leben. Wie sehr kann er da mit ihnen befreundet sein?
Auch seine ehemalige Kollegin Leslie hat ihre Finger im Spiel, denn sie agiert als seine Gegenspielerin. Daher stellt sich die Frage, ob beide sich bei einem möglichen Showdown gegenseitig wirklich schaden würden, es bleibt spannend. Ein zusätzlicher positiver Aspekt der Reihe um Peter Grant sind die kleinen Informationen zur Geschichte oder Politik Londons, die Autor Ben Aaronovitch in seine Krimis einfließen lässt. Da gibt es immer wieder eine kleine Anekdote, die für Überraschung sorgt. Mag da der eigentliche Kriminalfall nicht ganz so spannend sein, bleibt das Buch jedoch unterhaltsam und fügt sich damit nahtlos in die beliebte Reihe ein.
Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.