Gesamt |
|
Anspruch | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Zoes Leben verläuft in einigermaßen geordneten Bahnen. Sie hat sich von ihrem Mann, dem Vater ihrer dem Gesetz nach erwachsenen Kinder, vor ein paar Jahren getrennt und in Simon einen verlässlichen, liebevollen Partner gefunden. Ihre Kinder beginnen, den Ernst des Lebens zu begreifen, ihr Job ist nicht ideal, doch er wirft ein gutes Einkommen ab, sie besitzt ein Haus. Es funktioniert.
Das glaubt sie zumindest. Doch dann wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, denn als sie auf dem Heimweg von der Arbeit in der U-Bahn in einer Zeitung blättert, findet sie in einer dubiosen Rubrik ein Foto von sich und eine ominöse Telefonnummer. Was geht da vor? Urplötzlich wird Zoes scheinbar gemütliches Leben auf den Kopf gestellt.
Sehr viel durchschnittlicher als Zoe Walkers Leben kann das einer Londonerin eigentlich nicht sein. Geschieden, glückliche Beziehung im Anschluss, zwei Kinder auf der Schwelle zur Selbstständigkeit, dazu ein Job, der genug abwirft, dass sie ihr Haus, sich und die Kinder unterhalten kann.
Täglich fährt sie mit der U-Bahn quer durch die Stadt und stellt eines Tages fest, dass jemand ein -unscharfes - Foto von ihr in einer Zeitung inseriert hat. Die angegebene Telefonnummer führt ins Nichts. Was wird hier gespielt? Oder ist es kein Spiel? Denn rasch stellt sich heraus, dass auch anderen Frauen, die zu festen Zeiten die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, betroffen sind und in Gefahr gerieten; manche wurden sogar ermordet.
Kelly, eine Polizistin, setzt sich vehement für Zoe und ihre Leidensgenossinnen ein und riskiert dabei ihren eigenen Job.
Es gibt in dieser Story mehrere Erzählperspektiven, die einander ergänzen, parallel zueinander laufen, miteinander spielen, nie jedoch zusammenprallen. Ich-Erzählerin ist Zoe selbst. Doch auch Kellys Perspektive wird Platz eingeräumt und nicht zuletzt jener des Täters, der bis fast zum Ende ein Phantom bleibt. Mehrere Menschen werden verdächtig, und sie entstammen Zoes direktem Umfeld. Wem kann sie noch trauen? Sie traut den Falschen. Das wird jedoch auch dem Hörer erst sehr spät bewusst: Die Spannung bleibt bestehen, und sie erreicht einen hohen Level. Dies zu halten ist keine einfache Aufgabe.
Nicht übergangen werden sollte die Leistung der Sprecher, die sich gut in die Rollen einfinden und die Geschichte ausgesprochen realistisch gestalten. Zusammen mit den plastischen Beschreibungen der Autorin ergibt sich beinahe ein Hörspiel: Was die Sprecher dem Hörer nicht unmittelbar vermitteln können, ergibt sich aus der Erzählung.
Spannende Unterhaltung und so alltägliche Protagonisten und Schauplätze, dass dem vermutlich ebenfalls mehr oder weniger "alltäglichen" Hörer - und vor allem der entsprechenden Hörerin - eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken läuft.
Eine Hörprobe gibt es auf der Seite des Verlags.
Die sechs CDs befinden sich in einem ansprechenden Karton-Leporello mit Steckfächern.