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 Das geheimnisvolle Leben der Pilze

Die faszinierenden Wunder einer verborgenen Welt


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Anspruch
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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Pilze kennen wir natürlich. Es gibt sie in verschiedenen Preislagen – Pfifferling, Champignon, Steinpilz, Trüffel – auf dem Markt, und wer die heimischen Wälder durchstreift, sieht je nach Jahreszeit auch einige der braunen, weißen, grauen oder auffällig gefärbten Hüte. Und weiß vielleicht sogar, welche er fürs Abendessen mitnehmen kann.

Es gibt jedoch noch viel mehr Pilze, und sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der irdischen Ökosysteme. Der "Pilzversteher" Robert Hofrichter präsentiert in seinem Buch viele Fakten über dieses sonderbare Reich, das weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gehört. So erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Lebensweisen der Pilze, die nicht minder vielfältig sind als jene "höherer" Lebewesen, über ihre gemeinsame Evolution mit Pflanzen und Tieren und ihre Nutzbarmachung durch den Menschen.

Auch die Gefahren, die von Pilzen ausgehen, schildert Hofrichter. Und dass sogar Europas Lieblingsmumie, Ötzi, seinen Auftritt im Buch hat, wundert da vielleicht gar nicht mehr.

Mykologie ist spannend, sie steckt voller Überraschungen: So ließe sich das Bild kurz beschreiben, das dem Leser vom Gegenstand des Buchs nach der Lektüre vorschwebt. Fremde Welten sind es ja nicht gerade, die der Autor vor ihm ausbreitet, möchte der Pilzsammler zunächst meinen.

In Robert Hofrichters Buch geht es aber nicht nur um die kleine Schwarz-Weiß-Pilzwelt, die sich den meisten Menschen erschließt: essbar versus giftig. Da haben fiese Gesellen ihren großen Auftritt, die es verstehen, mit ihrem Myzel kleine Tiere als Beute einzufangen. Hinterhältige Parasiten – bei genauerem Nachdenken mag der ein oder andere sich an eine Pilzinfektion erinnern, die aber nicht nur den Menschen betreffen kann, Pilze töten etwa auch andere Pilze. Bäumeversteher, ohne die unsere Wälder nicht funktionieren würden, Müllverwerter, für die dasselbe gilt, und Symbionten, die wie in der Flechte gar nicht mehr richtig als Pilze zu erkennen sind. Und noch so einige mehr. Sie stellen Rekorde auf und lassen sich das gar nicht anmerken. Pilze eben.

Eine Besiedlung des Festlandes durch Pflanzen, so zeigt sich, wäre ohne die Pilze nicht möglich gewesen, Bier gäbe es ohne sie auch nicht. Sie sind bei aller Diskretion allgegenwärtig.
Dies muss uns nicht ängstigen. Hofrichter wirkt manchem Vorurteil entgegen, wirbt um das Verständnis für diese außergewöhnlichen Wesen, die den Tieren biologisch näher stehen als den Pflanzen, und natürlich geht er auch auf Speisepilze und ihre giftigen Vettern ein, auf die komplexen Stoffwechselvorgänge, die dazu führten, dass mancher Pilz heute als giftig gilt, den Pilzführer früher als verzehrtauglich einstuften. Ein entsprechender Fototeil fehlt ebenfalls nicht.

Es macht sehr viel Spaß, dieses Buch zu lesen. Wer es kauft, dürfte von vornherein pilzaffin sein. Doch Sie erhalten keinen Pilzführer (!), sondern eine Art Naturwunderstaunbuch, mit einem weiten Themenbogen, ausgesprochen faktenbasiert und dennoch mit viel Liebe verfasst.

Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 20. Mai 2017 | ISBN: 9783579086767 | Preis: 19,99 Euro | 237 Seiten | Sprache: Deutsch

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