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Street Photography, die Momentaufnahmen aus dem öffentlichen Raum sind seit dem Ende des 19. Jahrhunderts populär und geben die Stimmung eines bestimmten Augenblicks wieder. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser komisch, anrührend oder dramatisch ist. In der heutigen Zeit, in der beinahe jede Situation mit der Kamera festgehalten wird, ist die Straßenfotografie präsenter als je zuvor. Und doch, wirklich gute Bilder stechen heraus und bleiben im Gedächtnis. Autor David Gibson präsentiert einhundert davon in seinem neuen Bildband.
Es stimmt schon, ein Bild sagt mehr als hundert Worte. Wer einen Blick oder vielleicht auch zwei in David Gibsons neues Buch wirft, der wird merken, das alte Sprichwort ist wahr. Die von ihm ausgewählten Bilder sind originell und wirken nachhaltig auf den Betrachter ein. Dazu kommt, dass ihnen ausreichend Platz eingeräumt wird. Für jedes sind zwei Seiten reserviert, eine für das Bild und die Gegenseite für die dazugehörigen Informationen.
Nicht nur den Namen des Fotografen und sein Geburtsjahr, erfährt der Leser, sondern immer auch Ort und Jahr der Aufnahme und die Webseite des Fotografen. Doch richtig interessant wird es danach, denn zu jedem Foto hat David Gibson den Künstler auch gebeten ihm drei Fotografen zu nennen, die ihn inspiriert haben und die Situation zu beschreiben, in der das Bild entstanden ist und was er sich dabei gedacht hat.
Natürlich ist es auch möglich, die Bilder einfach auf sich wirken zu lassen, doch erst das Wissen, warum die Fotos gemacht wurden, ermöglicht es, sich auf den Fotografen einzulassen und der Betrachter profitiert enorm davon, da er die Beweggründe, welche zu dem Foto geführt haben, nachvollziehen kann und mehr über die Situation erfährt.
Das älteste der Fotos stammt aus dem Jahr 1981, doch die Mehrzahl der Bilder ist zwischen den Jahren 2010 und 2015 entstanden. Somit stimmt die Aussage auf dem Bildumschlag, dass es sich um Bilder einer jungen, aufstrebenden Generation von Fotografen handelt, wobei auch das relativ zu sehen ist. Wie Nachwuchstalente sehen sie nämlich nicht aus, im Gegenteil. Es sind starke Bilder, die hier zur Geltung kommen, jedes mit eigenem Flair und Ausdruck, egal ob der Betrachter sie zum ersten Mal sieht, oder ob es sich um sehr bekannte Fotografien handelt, wie es bei dem Titelbild von Marcin Ryczek der Fall ist, das nicht nur im Internet berühmt wurde, sondern über das auch verschiedene Zeitschriften bereits berichteten.
Konsequenterweise verzichtet David Gibson dann auch, bis auf die Einführung, auf jeden weiteren Text, der erklären würde, warum diese Fotografen, diese Bilder ausgesucht wurden und er tut gut daran. Es verleiht diesem Buch eine Nüchternheit, eine Klarheit, die auf den Betrachter einwirkt und ihn überzeugt. In der Aufmachung beschränkt sich "Street Photography: Die 100 besten Bilder" also auf das Nötigste, doch die Informationen, die mit jedem Foto einher kommen, sind geradezu ausgiebig.
Wer nach den wunderschön präsentierten Bildern Lust auf mehr bekommen hat, findet immer auch die Möglichkeit, die Homepages der einzelnen Fotografen zu besuchen und weitere ihrer Werke anzusehen.
Mehr Informationen über das Buch selbst gibt es auf der Verlagsseite