Media-Mania.de

 Max Heller-Reihe, Band 2: Tausend Teufel


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Dresden 1947: Oberkommissar Max Heller untersucht den Mord an einem Soldaten der Roten Armee. In der Nähe des Fundorts der Leiche wird ein Rucksack gefunden, in dem sich der Kopf eines weiteren toten Mannes befindet. Kurze Zeit später wird ein weiteres Mitglied der sowjetischen Streitkräfte tot aufgefunden und Heller vermutet einen Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein Ladenlokal, doch seine Ermittlungen werden von oberster Stelle behindert. Heller versucht trotzdem weiter zu ermitteln, gerät dabei aber immer mehr in einen Interessenskonflikt mit seinen sowjetischen Vorgesetzten.

Zwei Jahre ist es her, dass Max Heller in "Der Angstmann" einen anderen Mörder jagte und durch die brennenden Trümmer des zerbombten Dresdens irrte. Mittlerweile ist der Krieg vorbei und Deutschland unter den Alliierten aufgeteilt. Dresden gehört zur sowjetischen Besatzungszone und seine Bewohner versuchen irgendwie zu überleben. Essen, Brennholz und Medikamente sind knapp, der Winter schlägt mit voller Härte zu.
Max Heller und seine Frau haben in der Nacht zum 14. Februar 1945 ihr Zuhause und ihr gesamtes Eigentum verloren. Sie leben jetzt bei einer älteren Frau, die schwer krank ist. Ihr Sohn Klaus wurde aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen und die Eltern hoffen auf seine baldige Rückkehr. Heller ist weiterhin der gradlinige Mensch und Ermittler, der er bereits im ersten Teil war. Früher hatte er sich geweigert, Mitglied der NSDAP zu werden, jetzt weigert er sich, der SED beizutreten. Er ist nicht auf eigene Vorteile bedacht, sondern versucht nur, seine Arbeit zu erledigen, muss aber immer wieder feststellen, dass Politik dabei eine wichtige Rolle spielt und manche Karrieristen es wieder schaffen, wichtige Positionen einzunehmen.

Mit der Mischung aus Kriminalroman und Zeitgeschichte ist Frank Goldammer erneut ein Roman gelungen, der bis zur letzten Seite zu fesseln vermag. Nicht nur, dass der Kriminalfall spannend ist, auch die handelnden Figuren und der geschichtliche Hintergrund sorgen dafür, dass es sich hierbei um eine sehr gelungene Fortsetzung handelt. Band 3 ist übrigens bereits für den Sommer 2018 angekündigt.
Goldammer verzichtet bei seinen Schilderungen auf reine Schwarz-Weiß-Malerei. Zwar werden keine Verbrechen beschönigt, aber weder sind die Deutschen noch die Sowjets alle Verbrecher noch alle unschuldige Mitläufer oder Befreier. Dem Autor gelingt es, die Menschen lebendig werden zu lassen und die damalige Zeit gut vor Augen zu haben. Die Kälte des Winters und die daraus resultierenden Entbehrungen sind fast spürbar.

Fazit: "Tausend Teufel" ist die perfekte Lektüre für alle, die gerne Kriminalromane lesen und geschichtlich interessiert sind. Die Auflösung des Kriminalfalls ist nicht von Anfang an vorhersehbar und vor allem die Einbettung der Handlung in die Ereignisse nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sorgt für einen perfekten Rahmen, der dafür sorgt, dass das Buch von Anfang bis Ende fesselt.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 13. Oktober 2017 | ISBN: 9783423261708 | Preis: 16,90 Euro | 368 Seiten | Sprache: Deutsch

Werbung

Dieser Artikel könnte interessant sein:

Zu "Tausend Teufel" auf Amazon

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.



Ähnliche Titel
Die Morde im Oesling... und der Mord auf Schloss JägerhofDer OpiummörderDer AngstmannMein bist du