Vor zwanzig Jahren verschwanden Kinder aus einem Sommercamp und wurden nie mehr gefunden. Auch Darren, der Bruder des Spielers ist seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Nun wird es Zeit für die Gedenkfeier, doch am Ort des früheren Sommercamps geschieht etwas Merkwürdiges. Urplötzlich findet sich der Spieler in einer anderen Welt wieder, die von einem Labyrinth beherrscht wird. Ihm schwant, dass sein Bruder noch lebt und er entschließt sich, diesen zu retten. Ganz so einfach gestaltet sich sein Vorhaben aber nicht, denn in dieser Welt setzt ein geheimnisvoller Gegner alles daran, den Plan des Spielers zu vereiteln.
Im sechsten Spiel der Reihe "Sable Maze" geht es darum, einen verschwundenen Jungen namens Darren zu finden und zu retten. Ungewöhnlich daran ist, das eben dieser Junge bereits seit zwanzig Jahren verschwunden ist und als tot gilt. Sein treuer und mutiger Bruder jedoch setzt alles daran, Darren ausfindig zu machen, selbst wenn er dafür die Schwelle zur Geisterwelt überqueren muss. Wie er dann lebend hinausfinden wird, darüber macht er sich erst einmal keine Gedanken. Zum Glück für ihn wird er nicht nur gleich am Anfang auf einen Ausweg hingewiesen, er findet auch immer zur rechten Zeit Verbündete.
Schön schaurige Atmosphäre
Grafisch ist "Sable Maze: Der Seelenfänger" gelungen. Die Bilder sind klar, farblich ansprechend und erwecken eine passend mysteriöse Atmosphäre. Auch die Einspieler sind gut und, sofern sie die Geschichte des Labyrinths erzählen. Seltsam nur, dass dieses unterhaltsame Element irgendwann mitten im Spiel nicht mehr eingesetzt wird. Nach und nach stellt sich heraus, dass die Kinder von einem verliebten Druiden entführt wurden. Genaueres erfährt der Spieler nicht, denn warum sein Gegenspieler nun so böse ist und was er mit den Seelen der Kinder anstellen will und warum er eine Bedrohung für die Welt ist, all dies wird nie erklärt. Das ist schade, denn mal abgesehen davon, dass er dem Spieler immer wieder Geister entgegen schickt, die dieser bekämpfen muss, wird aus dem Spiel schnell eine durchschnittliche Schnitzeljagd, die in weniger als vier Stunden erledigt werden kann. Wer die Lösung ein bisschen hinauszögern möchte, kann aus dem entspannten Modus zu einem der drei schwierigeren Modi wechseln, dann werden weniger Hilfen angezeigt. Viel Unterschied macht es nicht, aber der eine oder andere Spieler findet das vielleicht ein wenig spannender.
Durchschnittlich gute Wimmelspiele
Ansonsten geht "Der Seelenfänger" zwar in Ordnung, kommt aber über ein gutes Mittelmaß nicht hinaus. Die Wimmelspiele sind nett, gleichen sich aber sehr. Es muss eine bestimmte Anzahl Abbildungen verschiedener Gegenstände gesucht werden, und wenn alle gefunden sind, bekommt der Spieler zwei Schlüssel um eine Wortsuchliste freizuschalten. Die Minispiele sind nett, überfordern aber auch Anfänger nicht, da weniger Geschick oder Kombinationsgabe benötigt wird, als vielmehr Geduld.
Gradlinige Handlung
Positiv fällt auf, dass der Spieler nicht planlos von A nach B gehetzt wird. Sicher, wie in jedem Wimmelspiel wechseln die Orte, an denen Gegenstände gefunden werden und eingesetzt werden können, aber insgesamt halten sich die Szenenwechsel in vernünftigen Grenzen. Muss der Spieler doch mal den Ort der Handlung wechseln, kann er sowohl auf eine Karte als auch auf den Tipp zurückgreifen. Beide funktionieren zuverlässig.
Eine echte Innovation erwartet den Spieler hier also nicht, aber es ist durchaus möglich, sich mit "Der Seelenfänger" einen Abend zu vertreiben. Einzig die undurchdachte Geschichte, die, das sei hier verraten, auch durch ihr Ende wirklich kein einziges Geheimnis lüftet, ist ein Ärgernis. Es muss ja nicht immer ein glückliches Ende sein, oder ein dramatisches, sensationelles Ende. Aber ein Ende darf der Spieler doch wohl erwarten.