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Sein letzter Fall hat ihm so sehr zugesetzt, dass Oberkommissar Max Bischoff ein halbes Jahr pausieren musste. Nun ist er wieder an Bord und wird erneut mit einem schaurigen Fall konfrontiert.
Ein mit einer Fliegenkopfmaske ausgerüsteter Serienmörder treibt sein Unwesen. Er steigt nachts in Häuser ein und tötet alle Bewohner: Bis auf je einen, dem er aufträgt, von dem zu berichten, was er gesehen hat.
Und schon frühzeitig macht ein Psychiatriepatient auf sich aufmerksam, der offensichtlich voraussagen kann, wo jeweils der nächste Mord stattfinden wird – obwohl er keine Kontakte zur Welt jenseits der geschlossenen Einrichtung hat, in der er seit Jahren lebt.
Woher bezieht er sein Wissen?
"Im Kopf des Mörders" war Oberkommissar Max Bischoff bereits bei seinem ersten Fall. "Kalte Angst" setzt diese Serie nun fort - mit einem nach dem Grauen jener Ermittlung endlich einigermaßen erholten Max. Doch als eine rätselhafte Person mit Fliegenkopfmaske und Overall beginnt, scheinbar zufällig ausgewählte Menschen abzuschlachten, kehren die Erinnerungen zurück. Es dauert, bis es Max wieder gelingt, die Fähigkeit auszuspielen, deretwegen er beim KK II Düsseldorf so angesehen ist: sich tatsächlich in den Kopf des Mörders hineinzuversetzen und so dessen Vorhaben und Identität näherzukommen.
Allerdings fällt dies angesichts der Grausamkeit der Taten extrem schwer, denn schließlich werden alle Familienmitglieder in den Einbruchhäusern brutal niedergemetzelt bis auf ein willkürlich ausgewähltes, das bewusst als Zeuge dienen soll.
Und der in der Psychiatrie einsitzende Siegfried Fissmann, der mal einen Tatort vorhersagt und mal kryptische Begleitumstände des nächsten Mordes benennt, treibt Max mit seiner Arroganz und Schadenfreude fast selbst in den Wahnsinn. Es bleibt ein Rätsel, wie Fissmann an seine Informationen kommt.
Strobel hat den Haupthandlungsstrang aus Max Bischoffs Perspektive heraus verfasst, streut jedoch die Mordszenen ein, wie die jeweils überlebende Person (oder auch einmal ein Opfer) sie erlebt. Dies erzeugt eine extreme Spannung, ebenso wie die verzweifelten Versuche der Polizei, dem Mörder rasch auf die Spur zu kommen. Nebenbei muss sich Max um seine gehbehinderte Schwester kümmern, der ein Stalker das Leben schwer macht. Daher ist die auf eigener Erfahrung basierende Warnung angebracht, dass Leser in öffentlichen Verkehrsmitteln schon mal ihre Zielstation verpassen können, wenn es im Buch zur Sache geht.
Zwar mag die (nicht unlogische!) Auflösung nicht jedermanns Sache sein, doch wer fesselnde Thriller mag, macht mit diesem Buch definitiv nichts falsch. Ein gelungener Cliffhanger weckt die Neugier auf die leider erst im Februar 2019 erscheinende Fortsetzung.
Hineinblättern ist auf der Verlagsseite möglich.