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Die Renaissance war eine Umbruchzeit, die vieles verändert hat, auch das Bild von der Frau und damit verbunden die Möglichkeiten für Frauen. Thomas Blisniewski hat versucht, dieses neue Frauenbild der Renaissance einzufangen, indem er anhand diverser Porträts von Frauen aus der Zeit und kurzen Texten zu den jeweils Abgebildeten ein Mosaik weiblichen Wirkens der Zeit gibt.
Auf fast 160 Seiten präsentiert der Autor auf diese Weise etwa vierzig zum Teil reale, teils jedoch auch fiktive Frauenfiguren, die während der Renaissance porträtiert oder dargestellt worden sind. Neben einer meist ganzseitigen Abbildung des jeweiligen Gemäldes findet sich immer eine zweiseitige Erläuterung zu der Frauenfigur und dem Bild. Ergänzt werden diese Kurzporträts von einem gut zehnseitigen Vorwort, einem Register und einem Literaturverzeichnis.
Thomas Blisniewskis "Die Entdeckung der Frauen in der Renaissance" will mit einem recht interessanten Ansatz einen Einblick in das Frauenbild einer gesamten Epoche geben. Dabei wird aber nicht nur über Frauen berichtet, sonder oftmals auch davon, was die gemalten Frauen selbst geleistet haben. So entsteht nicht nur ein Mosaik des Frauenbildes einer ganzen Epoche, sondern der Leser gewinnt auch einen Einblick von weiblichen Handeln in dieser Zeit.
Das Buch ist schon deshalb interessant, weil es eine so große Bandbreite an Figuren abdeckt. Da wird von Künstlerinnen wie Christine de Pizan berichtet oder von Herrscherinnen wie Isabella von Portugal oder Elizabeth I. Spannend gerade für das Frauenbild in der Renaissance sind auch die Darstellungen von fiktiven oder historischen Persönlichkeiten wie zum Beispiel Heiligen. So finden sich auch kurze Kapitel zu Maria Magdalena oder Katharina von Siena und selbst zu mythologischen Figuren wie Venus oder Sibylle.
Wenn es eine Kritik an diesem Buch gibt, dann höchstens, dass die Texte doch manchmal arg kurz sind. Selbst zu einer Christine de Pizan oder Elizabeth I. werden nur zwei Seiten Text präsentiert, obwohl ihre Biographien ganze Regalmeter füllen. Blisniewski wollte aber keine ausführlichen Biographen schreiben, sondern dem Leser einen Einblick in die Vielfalt der Frauenfiguren der Zeit geben, und das ist gelungen.
Sowohl die schönen und zahlreichen farbigen Abbildungen der Gemälde als auch die vielen kurzen Texte zu den unterschiedichsten Figuren machen Lust, sich mehr mit dem Thema zu befassen und vielleicht auch mal eine Biographie zu dieser oder jener Figur zu lesen. Daher verdient das Büchlein viele Leser und bekommt eine klare Kaufempfehlung.
Eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagswebsite.