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Nach Monet und Gauguin bietet die ArtEdition des Bookspot Verlags nun mit Renoir die dritte Künstler-Biografie.
Renoir, 1841 in bescheidenen Verhältnissen geboren, findet in Paris über die Freundschaft zu Bazille, Monet und Sisley zu den Impressionisten, die sich gegen die streng der Tradition verpflichtete Malerei ihrer Zeit auflehnen und neue Ausdrucksmöglichkeiten entdecken.
Er wird der Maler der "kleinen Leute" oder bisweilen auch soziale Schranken sprengender Freizeitaktivitäten und hat schließlich so viel Erfolg, dass er sich und seiner Familie ein einigermaßen sorgenfreies Leben ermöglichen kann. Selbst eine chronische Arthritis kann seinen Schaffensdrang nicht zum Erliegen bringen. Renoir stirbt 1919.
So weit die knappe Zusammenfassung seiner Biografie. Im Buch ist diese in sieben Kapitel eingeteilt, denen ein Vorwort vorausgeht. Es schließt sich eine biografische Übersicht an, gefolgt von den Fußnoten, einer Literaturauswahl, dem Verzeichnis der abgebildeten Werke und den Bild- beziehungsweise Fotonachweisen.
Pierre-Auguste Renoir gehört wohl zu den Künstlern mit dem umfangreichsten Nachlass und zu den wenigen Impressionisten, die bereits zu Lebzeiten Berühmtheit erlangten. Seine Beliebtheit hat sich in den knapp hundert Jahren seit seinem Tod nicht verringert.
In ihrem Buch beleuchtet Karin Sagner das spannende, abwechslungsreiche Leben des Malers unter verschiedenen Aspekten – als Kind seiner Zeit ebenso wie als avantgardistischen Künstler, der sich unbeirrt seinem individuellen Stil widmet, als einen, der sich mit den unteren Klassen respektvoll befasste und ihren Menschen Würde verlieh, der auch herausarbeitete, wie sich die Gesellschaftsschichten bisweilen mischen und ihre Lebensfreude teilen konnten. Die Autorin liefert wichtige Hintergrundinformationen und bereitet sie und die eigentliche Biografie fesselnd und unterhaltsam auf, sodass die Lektüre trotz des enormen Gehalts stets kurzweilig bleibt und somit alles andere bietet als eine dröge kunsthistorische Abhandlung.
Als praktisch erweist sich der biografische Abriss gegen Ende des Buchs mit der Möglichkeit, die eine oder andere Station im Hauptteil genauer im Kontext zu sehen. Eingestreute Zitate zu den Themen ermöglichen einen unmittelbaren Blick auf Denken und Empfinden Renoirs.
Eingebunden in den Text sind reichlich Abbildungen von Kunstwerken, von denen viele dem Leser lieb und teuer, andere unbekannt sein dürften, und deren Druckqualität nichts zu wünschen übrig lässt. So ergibt sich nicht zuletzt über die Bilder ein vielseitiger Zugang zu Renoirs Leben und Werk.
Wer den Impressionismus und natürlich insbesondere Renoir mag oder ein Geschenk für einen Kunstfreund sucht, macht mit dem charmant aufgemachten, mit einem Lesebändchen versehenen kleinen Band definitiv nichts falsch. Ein so liebenswertes wie informatives Buch!