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 Nicht ein Wort

Autoren: Brad Parks
Übersetzer: Irene Eisenhut
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Bundesrichter Scott Sampson übt seinen Beruf gewissenhaft aus, doch seine ganze Liebe gehört seiner Frau Alison und seinen Kindern, den sechsjährigen Zwillingen Emma und Sam.

Als die Kinder eines Tages entführt werden, steht die Welt still für Scott und Alison. Schon bald nehmen die Kidnapper Kontakt zu Scott auf und erklären ihm, dass er ihre Forderungen unbedingt exakt erfüllen müsse, sonst würden seine Kinder verstümmelt und schließlich getötet.
Es ist aber nicht Geld, was die Männer wollen. Sie möchten seine Position als Richter nutzen, um ein bestimmtes Urteil in einem ganz bestimmten Fall zu erzwingen. Und selbstverständlich darf Scott nicht mit der Polizei reden – am besten mit überhaupt niemandem. Nicht ein Wort.

Dass die Männer, die Scott und Alison Sampson sechsjährige Kinder entführt haben, nichts Gutes im Schilde führen können, versteht sich von selbst. Doch das Ehepaar ist nicht ungewöhnlich wohlhabend, daher erscheint die Entführung als Mittel zur Erpressung von Geld recht absurd.
Scott hat jedoch etwas anderes zu bieten, nämlich die Natur seines Amtes. Tatsächlich fordern ihn die beiden Kidnapper auf, in einer Verhandlung gegen einen Drogendealer nach ihren Vorgaben zu urteilen. Und Scott kann gar nicht anders, als zu gehorchen, da er den Männern, die seine Kinder festhalten, zu Recht alles Schlimme zutraut.
Doch es zeigt sich, dass die Rechtssache in Bezug auf den Dealer nur ein Test war und es um einen ganz anderen, wesentlich bedeutsameren Fall geht. Scott versucht in seiner Not, den Auftraggeber zu finden. Dieser muss, so viel steht anhand der geschickt eingefädelten Entführung bereits fest, Zugang zu Scotts und Alisons engstem Umfeld haben. In Scott keimt ein schrecklicher Verdacht.

Autor Brad Parks versteht es nicht nur, eine sehr spannende Geschichte zu schreiben, deren gelegentliche kleine Längen angesichts der bestens konzipierten Story verzeihlich sind, sondern auch, die schrecklichen Gewissensnöte eines bis dato unbescholtenen Richters nachvollziehbar darzustellen. Scott, der immer nach bestem Wissen und Gewissen gerichtet hat, soll nun bei der Urteilsfindung nach der Pfeife von Kidnappern tanzen. Hinzu kommen Verdachtsmomente in der Familie und im Freundeskreis. Scott als Protagonist ist nicht zu beneiden.

Parks hat die wichtigsten Charaktere sehr plastisch und authentisch gezeichnet, sodass der Leser sie vor sich zu sehen meint, mit ihnen leidet – oder sie hasst, je nach Rolle – und der Auflösung entgegenfiebert. Die Handlung wirkt realistisch, alles andere als konstruiert, vielleicht von zwei, drei Kleinigkeiten abgesehen, die nicht ins Gewicht fallen. Dies macht die Story umso mehr über weite Strecken zu einem Pageturner. Zum Schluss bietet der Autor einen fesselnden Showdown, nachdem sich immer wieder verblüffende Wendungen ergeben haben.
Kurz, die Lektüre dieses Thrillers lohnt sich auf jeden Fall!

Eine Leseprobe steht auf der Verlagsseite zum Download bereit.

Regina Károlyi



Taschenbuch | Erschienen: 22. Februar 2018 | ISBN: 9783596297801 | Originaltitel: Say Nothing | Preis: 14,99 Euro | 492 Seiten | Sprache: Deutsch

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