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 Krieg der Welten

Teil 1 von 3


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Journalist Simon ist nach einem Besuch der Weltausstellung in Paris wieder in der britischen Heimat, als er durch Zufall auf seinen Bekannten Ogilvy, sines Zeichens ein Astonom, trifft, der ihn über die neusten kosmischen Beobachtungen informiert. Da Simon sich der Faszination dieser Erzählung nicht enziehen kann, folgt er ihm ins Observatorium und kann selbst eine Eruption auf der Marsoberfläche beobachten.

Einige Tage später schlägt ganz in der Nähe ein Objekt mit großer Geschwindigkeit auf der Erde ein. Simon und Ogilvy sind schnell vor Ort und sich sicher, dass Außerirdische auf dem Planeten gelandet sind. Während einzelne Anwesende versuchen mit den mutmaßlichen Marsianern zu kommunizieren, zeigen diese ohne Vorwarnung den Grund ihres Besuches: Krieg. Und die Technologie der Marsianer ist der der Menschen meilenweit überlegen. Gibt es für die Menschheit eine Chance auf Überleben und Frieden?



Ein "Problem" eines Klassikers und "Der Krieg der Welten" zählt definitiv dazu, ist der Umstand, dass es selten zu Überraschungen kommt, wenn sich die neue Adaption nah an der Vorlage bewegt. Inhaltlich ähnelt "Der Krieg der Welten" - zumindest in diesem ersten Teil - dem Geschehen der Vorlage. Die Marsianer greifen an und die Menschen haben keine Technologie, um ihnen etwas entgegenzusetzen. Wie bereits in den vorherigen Folgen der Serie werden jedoch zusätzliche, neue Einzelheiten eingestreut und weiße Flecken in der eigentlichen Geschichte durch eigene Ideen und Informationen unterfüttert, sodass das Hörspiel an Atmosphäre gewinnt. Zum Beispiel dadurch, dass der urspüngliche namenlose Protagonist Simon getauft wurde und eine (jüngere) Vergangenheit besitzt. Es werden aber ebenso komplett neue Akzente gesetzt, die der Handlung einen noch düsternen Kern geben, da durch die Abweichung dun Auslassung von Stellen jedwede Hoffnung für die Menschheit vergebens scheint.
Mag der Kern der Geschichte noch so alt sein, das Original von H. G. Wells ist schließlich schon von 1898, das Drumherum und eben diese Aufarbeitung werten die ursprüngliche Idee noch einmal auf und machen daraus einen hörenswerten, spannungsgeladenen Hörspielauftakt.

Hörspielauftakt? Ja, wie bereits in der zweiteiligen Inszenierung von "Die Zeitmaschine" bekommt der Hörer die Geschichte nur häppchenweise präsentiert, was schade ist. Hier wird die Geschichte um den Angriff der Marsianer auf drei einzelne Hörspiele ausgedehnt, drei einzelne Teile, die zeitversetzt erscheinen. Wer die gesamte Geschichte in einem durchhören möchte, der muss sich gedulden. Die Frage steht weiterhin im Raum, warum diese Art der Veröffentlichung gewählt wurde, und es nicht eine Box mit der gesamten Geschichte gibt. Erinnert ein wenig an alte Radiozeiten, als man auf neue Teile warten musste, das löst aber wohl nur bei den wenisten Hörern nostalgische Freude aus.

Auch das kleinere Manko, dass der Platz im Booklet nicht genutzt wird, setzt sich hier fort. Gerade bei "Der Krieg der Welten" wäre es doch lohnenswert noch einmal die "Legende" aufzugreifen, dass bei einer Ausstrahlung 1938 im Radio einige Hörer tatsächlich geglaubt haben sollen, dass die Erde von Aliens angegriffen wird. Oder es wäre Platz für Autor Christian Gailus gewesen, um dort seine Beweggründe für Änderungen zu erklären.

Die düstere Auslegung der Geschichte wird hervorragend von den Sprechern und der erzeugten Atmosphäre getragen. Dietmar Wunder legt als Simon einen starken Auftritt hin, der vom mittlerweile verstorbenen Peter Groeger als Ogilvy ebenso gelungen unterstützt wird. Generell ist auch bei dieser Produktion die Sprecherbesetzung nicht zu verachten, sie ist hochwertig und das ist zu hören. Selbiges gilt ebenso für die Nebenrollen. Die Untermalung mit Musik und das Einstreuen von Geräuschkulissen oder Effekten steht dem in Nichts nach.

Kurzum: Gailus Adaption des Klassikers beginnt stark. Die Geschichte hat durch den inhaltlichen Umbau und teilweise Erweiterung nicht an Reiz verloren, sondern eher noch hinzugewonnen. Und am Ende teilt sich der Hörer das Schicksal mit dem Protagonisten und verzweifelt innerlich. Der eine am vermeintlichen Untergang der Menschheit, der andere am Cliffhanger und dem Abwarten auf den zweiten Teil.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Juni 2018 | ISBN: 0602557140415 | Laufzeit: 58 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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