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Das Hörspiel "Der Freischütz" ist die fünfzehnte Folge der Serie "Gruselkabinett" und entstand nach einer Erzählung von Johann August Apel.
Der Amtschreiber Wilhelm liebt die Förstertochter Käthchen. Doch deren Vater will der Verbindung auf keinen Fall zustimmen, denn der Erbe der Försterei muss der Jagd kundig sein. Grundsätzlich kein Problem, denn Wilhelm hat vor seiner Schreibtätigkeit bereits eine jagdliche Ausbildung genossen. Doch seine Schieß- und Treffkünste lassen zu wünschen übrig - umso mehr, je näher der Probeschuss rückt, mit dem Wilhelm beweisen muss, dass er ein würdiger Erbe der Försterei ist. Blind vor Liebe schreckt Wilhelm vor keinem Mittel zurück, um beim Probeschießen nicht zu versagen. Selbst vor einem Pakt mit dem Leibhaftigen nicht ...
Zunächst hört sich die Handlung von "Der Freischütz" an wie eine der üblichen Faust-Varianten. Doch schon nach den ersten Minuten des Hörens ist man sich sicher wieder ein qualitativ hochwertiges Hörspiel aus dem Haus Titania-Medien im CD-Player zu haben.
Die Geschichte beginnt mit der Erzählung eines jungen Mannes, der in der Todeszelle sitzt und auf seinen Gang zur Guillotine wartet. Um sein Gewissen zu erleichtern, bittet er um Papier und Schreibzeug, um seine Geschichte niederzuschreiben. Damit beginnt für den Hörer die eigentliche Story um den klassischen Teufelspakt.
Nach dem mehr als 65 Minuten andauernden Hörvergnügen hat man den Eindruck eine Mischung aus Heimat- und Gruselgeschichte vernommen zu haben, die vor allem durch die Glanzleistung der hochkarätigen Sprecher zu überzeugen vermag.
Jeder der bekannten Synchronsprecher gibt sein Bestes und man bekommt als Hörer den Eindruck, dass alle unheimlich viel Spaß bei der Produktion hatten.
Die ruhige, besonnene Stimme von Marius Clarén kennt man vor allem als deutsche Stimme von Tobey Maguire; sie ergänzt sich fabelhaft mit dem humorvollen und leidenschaftlichen Organ Jochen Schröders, dem man das verschmitzte Lächeln Dick van Dykes geradezu anhört. Auch die Hörspiel-Legende Jürgen Thormann, der auch den Schauspieler Michael Caine synchronisiert, ist mit einer Rolle vertreten und darf wunderbar hämisch den Gesandten des Teufels darstellen.
Auf Seiten der weiblichen Sprecher sind aber nicht weniger talentierte Frauen verpflichtet worden.
Dagmar von Kurmin, bereits aus mehreren Titania-Medien-Produktionen bekannt, ist eine echte Bereicherung für das Hörspiel, während Luise Helm einfühlsam die Förster-Tochter Käthchen darstellen darf.
Auch wenn die Handlung mal ein wenig von ihrem Schwung verliert, so wird der Hörgenuss durch die Leistung der Sprecher und die hervorragende Musikuntermalung aufrechterhalten.
Die Aufmachung ist perfekt gelungen und spiegelt die schauerliche Atmosphäre der Geschichte, vor allem durch die gekonnte Illustration, ideal wider.
Fazit:
Liebevolles wie professionelles Hörvergnügen, welches automatisch die Bilder zu den Stimmen und Geräuschen plastisch vor das innere Auge zaubert.