"Geisterstunde" ist der zweite Teil der Serie "Nemesis" von Wolfgang Hohlbein. Die Hörbücher werden von Johannes Steck gelesen. Um die Handlung des Hörbuches verstehen zu können, muss man den ersten Teil der Serie Die Zeit vor Mitternacht gelesen oder gehört haben. Bei dieser Rezension wird davon ausgegangen, dass der erste Teil von "Nemesis" bereits bekannt ist. Ist dies nicht der Fall, sollte die Inhaltszusammenfassung übersprungen werden.

Inhalt

Drei Frauen und drei Männer befinden sich immer noch auf Burg Crailfelden. Nachdem zwei der sechs Menschen durch ein auf das Auto herabgefallene Fallgitter daran gehindert wurden von Burg Crailsfelden zu verschwinden um Hilfe zu holen, wachsen die Angst und der Argwohn zwischen ihnen. Während sich die Ärztin Ellen um den verwundeten Ed kümmert, gehen die anderen mit dem Wirt des Gasthauses, in dem sie sich das erste Mal getroffen haben, in den Keller der Burg, um einen weiteren Ausgang zu suchen.

Dabei versucht der Wirt, der früher der Hausmeister der Burg war, sie davon abzubringen, bestimmte Bereiche der Burg zu betreten. Doch die anderen trauen dem Wirt nicht und suchen dennoch die Räume ab, von denen er ihnen abrät. So stoßen sie auf einen versteckten Hinterraum, in dem sie viele alte Sachen aus der Zeit des Nationalsozialismus finden.

Wie sich herausstellt, stammt diese Sammlung von dem Wirt. Dieser ist auf der Suche nach dem verschwundenen Nazigold, welches er unter der Burg vermutet. Doch für Frank und die anderen Gäste auf Burg Crailsfelden wird es noch schlimmer: Ihnen kommt die Umgebung bekannt vor. Sie fühlen, schon einmal da gewesen zu sein und vieles kommt ihnen bekannt vor, doch wissen sie gleichzeitig, dass sie das erste Mal auf dieser Burg sind. Hinzu kommt, dass ungewöhnlich starke Aggressionen in ihnen zum Vorschein kommen. Was verbirgt diese Burg?

Beurteilung

Während die erste Folge der Serie "Nemesis" von einem einzigen Tag handelte, wird diese Erzählweise in diesem Hörbuch noch verstärkt, denn "Geisterstunde" erzählt zwei CDs lang über einen Zeitrahmen von ungefähr ein bis zwei Stunden. Allerdings muss man dazu sagen, dass es dem Zuhörer sehr unrealistisch vorkommt, dass die ganzen Geschehnisse dieser Folge innerhalb von einer Stunde, der magischen Geisterstunde, passieren. Es kommt einem eher so vor, als wären es zwei bis drei Tage.

Ohne die erste Folge der Serie zu kennen, sollte man sich dieses Hörbuch nicht kaufen, da es unmittelbar an den ersten Teil anschließt und ansonsten nicht verständlich ist. Hinzu kommt, dass man dieses Hörbuch auch nur dann kaufen sollte, wenn einem die erste Folge zusagt. Es wird im gleichen Stil weitergeführt und sogar noch weiter zugespitzt. "Geisterstunde" ist spannend geschrieben, wobei es der Sprecher Johannes Steck auch versteht, die Stellen, in denen sich Wolfgang Hohlbein etwas zu sehr in den Details verliert, zu beschreiben, ohne dabei die Spannung vom Leser zu nehmen.

Die Geschichte an sich ist sehr vielfältig. Es gibt mehrere Teile, die man als den roten Faden bezeichnen könnte. Dabei ist diese Folge dafür verantwortlich, die im ersten Hörbuch noch sehr lineare Geschichte aufzusplitten in viele kleine Probleme und Geschichten. Allerdings überfordert dies den Zuhörer auch etwas, so dass es sinnvoller wäre, die unterschiedlichen Stränge nach und nach einzuführen.

Fazit: Ein durchschnittliches Hörbuch, welches allerdings in die Serie gehört und nicht fehlen darf, wenn man ein Fan der Reihe "Nemesis" ist. Der dritte Teil der Serie trägt den Titel "Alptraumzeit". Das Hörbuch, das wieder von Johannes Steck gelesen wird, erscheint im Februar 2007.