Im dritten Teil von John Christophers Tripods-Trilogie hat die letzte, alles entscheidende Runde im Kampf der Menschen gegen die Meister, die Beherrscher der Erde, begonnen.

Will Parker hat nach den Ereignissen von "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" die Stadt aus Gold und Blei, eine der drei Hauptstädte der Meister, unter großen Mühen wieder verlassen. Mit wichtigen Erkenntnissen über die Lebensweise der fremdartigen Wesen kehrt er nun zurück zum Stützpunkt der Rebellen, die den Kampf gegen die Tripoden koordinieren. Den Menschen bleiben nur noch gut vier Jahre Zeit, um einen funktionierenden Plan zur Vernichtung der dreibeinigen Herrscher zu entwickeln und umzusetzen. Dann soll ein Raumschiff von einem fremden Stern auf der Erde landen - an Bord Maschinen, die die Atmosphäre der Erde umwandeln in die für Menschen tödliche grüne Luft der Meister. Doch noch gibt es keinen Plan, der eine schnelle Vernichtung in greifbare Nähe rücken lässt.

Wills Freude ist groß, als er im Stützpunkt Fritz, den er tot geglaubt hat, wieder trifft. Der Plan der Rebellen sieht vor, dass zunächst weltweit weitere Anhänger im Kampf gegen die Tripoden gewonnen werden müssen. Auf einer ein Jahr dauernden Reise übernehmen Will und Fritz gemeinsam diese Aufgabe, während ihr Freund Jean-Paul, der von allen nur Bohnenstange genannt wird, als Wissenschaftler an der Entwicklung eines Vernichtungsplanes arbeitet. Schließlich kommen die Rebellen zu der Überzeugung, dass sie eines der dreibeinigen Monster lebendig fangen müssen, um einen Weg zu finden, die Kreaturen und ihre gigantischen Städte für immer zu vernichten ...

Sehnsüchtig und mit großer Spannung wurde der dritte Teil der Hörbuchumsetzung der Tripods-Romane von den zahlreichen Fans erwartet. In "Der Untergang der dreibeinigen Monster" findet John Christophers Zukunftsvision von der von fremden Wesen beherrschten Erde ein Ende, wobei der deutsche Titel leider schon etwas ungünstig das zu erwartende Happy-End verrät. Indes, bevor dieses Ende kommt - das übrigens keinesfalls für alle gut ausgeht - geschieht viel. Will, Fritz, Henry und Bohnenstange haben mit allerhand Gefahren zu kämpfen und immer neue Hindernisse zu überwinden. Der Weg führt zurück in die düstere Stadt aus Gold und Blei, in der künstliche Schwerkraft und giftige Luft auf die Rebellen warten. Gerade aus den Szenen in der Stadt der Tripoden zieht das Hörbuch ungeheuer spannende Szenen. Und mit dem Kampf gegen die Stadt ist der Kampf gegen die Unterdrücker noch lange nicht ausgestanden ... John Christopher ist es gelungen, seine Romanreihe hier zu einem überzeugenden und sehr befriedigenden Abschluss zu bringen. Der Vernichtungsplan gegen die Meister und ihre hoch technisierten Städte ist trotz aller Fiktion logisch konstruiert, so dass das Hörbuch zu jeder Zeit glaubwürdig und realistisch bleibt, auch wenn es sich um einen Science-Fiction-Klassiker der Jugendliteratur handelt.

Sprecher ist wie bei den beiden vorangegangenen Produktionen wieder Torsten Michaelis, der in Deutschland unter anderem bekannt ist als die Synchronstimme von Wesley Snipes. Wer die beiden anderen Hörbücher kennt, kann sich ohnehin keinen anderen Sprecher mehr für die Rolle des Ich-Erzählers Will Parker vorstellen. Michaelis spricht den Jungen, der langsam zum Mann wächst, mit großer Ausdrucksstärke, bisweilen mit schleppender Stimme, die Erschöpfung und Anstrengung fühlbar machen. Obwohl Michaelis seine Stimme nicht bemerkenswert verstellt, sind auch alle anderen Figuren klar auseinander zu halten - subtile Veränderungen in der Sprechweise und Betonung schaffen vor dem inneren Auge des Hörers so genaue Bilder, als würde man den Rebellenführer Julius, Wills Cousin Henry oder ihren Freund Jean-Paul direkt vor sich sehen.

Im Gesamten betrachtet ist die Tripods-Trilogie aus dem Patmos-Verlag eine perfekte Hörbuch-Produktion, die das Herz jedes Hörbuchfans höher schlagen lässt. Eine spannende und hochinteressante Vorlage, ein genial gewählter Sprecher und die stimmungsvolle Geräuschkulisse machen alle drei Teile zu unheimlichen Erlebnisreisen in die Welt der Tripods. Gerade für diejenigen, die die bekannte Romanreihe aus den 60er Jahren nicht kennen, sind die drei Hörbücher der wohl beste Weg, in diese wunderbar mitreißende und klug erdachte Geschichte einzusteigen.

Fazit: Diese Hörbuchreihe um die Tripods sollte wirklich in keiner Sammlung fehlen, denn sie hat alles, was man von einem spannenden Hör-Abenteuer erwartet - eine packende, intelligente Story und eine liebevolle, gelungene Umsetzung.