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Das System ist eigentlich ganz einfach und nachvollziehbar: Wenn man Substanzen zu sich nimmt, die die Fettverbrennung im Organismus ankurbeln, und außerdem die Kalorienaufnahme reduziert, nimmt man zwangsläufig ab.
Manche Obst- und Gemüsesorten sind bekannt dafür, dass sie so genannte "Fatburner"-Enzyme enthalten, zum Beispiel die Ananas. Die One-Day-Diät zielt darauf ab, dass man an einem Tag pro Woche nur verschiedene Drinks mit solchen Fatburnern zu sich nimmt, die natürlich auch deshalb gesund sind, weil sie reichlich Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe liefern. Buttermilch, Sojamilch, Kefir und Molke, die als Grundlage zu vielen der sechzig Drinks dienen, bieten zudem hochwertige Proteine bei geringem Fettgehalt, sodass sich der Muskelabbau (eine unwillkommene Nebenwirkung von Gewichtsreduktionsdiäten, wenn man nicht genug Sport treibt) in Grenzen hält.
In dem Büchlein werden zunächst die genannten Vorteile der One-Day-Diät und die Wirkungsweise der Fatburner vorgestellt. Anschließend erhält der Leser eine Übersicht über die in den Rezepten verwendeten Zutaten und ihre besonderen Vorteile, wobei erwähnt wird, was beispielsweise beim Einkauf und bei der Lagerung zu beachten ist.
Weniger als die Hälfte des Buchs besteht aus den Rezepten selbst, die recht abwechslungsreich sind, zumeist entweder auf Gemüse- oder auf Obstbasis. Apfel-Shake mit Getreideflocken entschädigt fürs gewohnte Müsli, Erdbeer-Kiwi-Milch bringt die geballte Kraft des Frühlings in den Körper, Gurken-Kefir-Drink erfrischt an warmen Tagen. Da ein Inhaltsstoff der Chilischoten den Stoffwechsel und damit die Fettverbrennung hochfährt, kommt das Gewürz bisweilen in Drinks zum Einsatz, so in Gesellschaft von Paprika oder auch Tomaten - das schmeckt schön pikant! Besonders fix hergestellt und fruchtig-schmackhaft ist der Bananen-Buttermilch-Drink, exotischer der Mango-Kokos-Drink, und als Vitaminbombe dient der Apfel-Orangen-Drink. Avocados, Möhren, Kürbis, Ananas, Sanddorn, Holunder, es gibt eigentlich kaum eine Obst- oder Gemüsesorte, die nicht zum Einsatz kommt.
Funktioniert?s? Mit Einschränkungen. Ganz sicher bringt die kurz erwähnte einwöchige Power-Diät auf derselben Basis die Pfunde zum Schmelzen, auf längere Sicht auch die hauptsächlich vorgestellte und von der Autorin eher befürwortete One-Day-Diät, allerdings nicht unbedingt, wenn man kein starkes Übergewicht hat, sondern nur ein bisschen Winterspeck loswerden möchte. Dafür ist die Kalorieneinsparung trotz des Fatburner-Effekts wohl zu gering, denn auch wenn die Autorin schreibt, dass man im Mittel ein Siebtel der wöchentlichen Kalorienaufnahme einspare - dies stimmt so nicht: Buttermilch, Kefir & Co., außerdem Avocado und Banane sorgen durchaus für merkliche Kalorienzufuhr, und da die auf Mineralwasser basierenden Drinks nicht lange satt machen, wird man bereitwillig auf diese gehaltvolleren Varianten zurückgreifen. Und die Drinks werden zwar, wie die Autorin betont, nicht gezuckert, wohl aber mit ebenfalls für den Stoffwechsel attraktivem Honig gesüßt.
Jedenfalls ist der Trinktag sehr gesund, weil er für eine reichliche Vitalstoffzufuhr sorgt und entschlackt. Für Berufstätige ohne gut ausgestattete Küche am Arbeitsplatz freilich sind die Möglichkeiten zur Nutzung der Rezeptevielfalt stark eingeschränkt.
Bei der Gestaltung des Rezepteteils gibt es ein großes Manko: Im Zutatenregister wird lediglich auf die Seite mit der Beschreibung der jeweiligen Zutat verwiesen, nicht jedoch auf die Seiten, auf denen Rezepte mit dieser Zutat zu finden sind. Da die Rezepte auch nicht nach ihren Hauptzutaten, sondern völlig willkürlich angeordnet sind, muss man oft lange suchen, ehe man ein Rezept wieder findet oder überhaupt eines mit dem persönlichen Lieblingsobst und -gemüse entdeckt.
Auch das Einkaufen wird durch dieses Manko erschwert. Lässt man sich durch ein lockendes Rezept verleiten, im Reformhaus für etwa ? 3,50 eine Flasche Holundersaft zu erstehen, so wird man nur unter Schwierigkeiten weitere Holundersaft-Rezepte finden. Vor allem aber muss die angebrochene Flasche in fünf Tagen aufgebraucht werden, man benötigt aber stets nur sehr geringe Mengen, sodass aus wirtschaftlich-praktischen Gründen für jemanden, der allein die One-Day-Diät durchführt, eine ganze Reihe von Rezepten (ein weiteres Beispiel ist Sanddornsaft) entfällt. Die Rezensentin hat notgedrungen oder aus Geiz, wie man es nimmt, aus dem übrig gebliebenen Holundersaft Konfitüre gekocht ?
Das Buch liefert somit zwar eine gute Erläuterung zur Diät selbst und zudem natürlich die versprochenen sechzig Rezepte, die für jeden Geschmack etwas bieten, hat jedoch auch einige etwas ärgerliche Mängel.