Gesamt |
|
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Im Februar des Jahres 1929 beginnt in Düsseldorf eine Serie brutaler Überfälle auf Frauen und Kinder. Zunächst geht die Polizei davon aus, dass - wie dies leider allzu oft der Fall ist - der Vater, Onkel oder ein guter Bekannter der Familie als Täter in Frage kommt.
Diese Theorie wird jedoch mit steigender Zahl der Überfälle immer unwahrscheinlicher und lässt sich auch nicht halten. Die Opfer, die die Überfälle überlebt haben, zeichnen immer wieder das gleiche Bild vom Täter. Ein junger, freundlicher Mann mit einem relativ hohen Bildungsniveau.
Kommissar Berger und sein Vorgesetzter Mombach geraten unweigerlich in die Kritik der Düsseldorfer Presse. Daraufhin wird sogar von der Hauptstadt Berlin Unterstützung gesandt. Schon bald gelingt es der Polizei den vermeintlichen Täter dingfest zu machen. Dieser gesteht alles, doch die brutalen Überfälle und grausamen Morde gehen weiter.
Die gesamte Düsseldorfer Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken. Jeder misstraut jedem und keiner geht mehr allein aus dem Haus. Doch dann hören die schrecklichen Verbrechen plötzlich auf. War die Polizei dem Täter so nah, dass dieser plötzlich Angst hatte, erkannt zu werden? War es möglicherweise sogar ein Polizist, der diese schrecklichen Taten vollbracht hat?
Kommissar Berger jedenfalls verdächtigt einen Kollegen und überwacht diesen. Dabei stößt auf viele seltsame Ungereimtheiten, aber kann man diesem Kollegen wirklich einen Mord zutrauen? Sicher ist sich Kommissar Berger dabei nicht.
Als nach einer mehrmonatigen Pause die Überfall- und Mordserie erneut beginnt, versucht die Polizei den Tatort und die Tatzeit einzugrenzen. Durch enorm hohen Einsatz gelingt es ihr letztendlich den Täter dingfest zu machen.
Natürlich darf eine Liebesgeschichte des Kommissars nicht fehlen. Diese zeigt die Probleme, die sowohl damals als auch heute bestehen, wenn die Beteiligten unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten angehören. Letztendlich führt das politische Geschehen der damaligen Zeit dazu, dass die erste große Liebe des Kommissars nicht hält. Aber es gibt ja noch mehr?..
Jürgen Ehlers ist es gelungen, eine tatsächliche Überfall- und Mordserie äußerst spannend aufzuschreiben. Angst und Schrecken, die damals in der Bevölkerung vorgeherrscht haben, werden richtig echt dargestellt. Auch die Brutalität, mit der der Täter vorgeht, wird wirklichkeitsecht beschrieben. Insoweit ist dieses Buch nicht unbedingt etwas für empfindliche Personen.
Die Ohnmacht der Polizei, der Einfluss der Medien auf die Bevölkerung usw. sind alles Themen, die auch heute noch aktuell sind. Auch wenn die Geschichte dieses Krimis bereits Ende der Zwanziger/ Anfang der Dreißiger Jahre spielt ist sie keinesfalls verstaubt oder nicht mehr zeitgemäß.
Ein spannender Krimi, den man als Krimifan gelesen haben sollte!