Im Februar 2000 brachte es das Spiel "Die Sims" in der ersten Woche bereits auf über eine Million verkaufter Exemplare. Im September 2004 ging das beliebte Spiel in die zweite Runde und präsentierte sich in einer komplett überarbeiteten Version. In diesem Spiel geht es darum, seine Spielfiguren, die Sims genannt werden, so zu lenken, dass ihre persönlichen Wünsche erfüllt werden.

Beim Start des Computerspiels kann man zwischen drei vorgefertigten Nachbarschaften wählen oder seine eigene Nachbarschaft mit Hilfe von verschiedenen Landschaften und dazugehörigen Tools kreieren. Sobald man sich für eine Nachbarschaft entschieden hat, kann man bereits vorhandene Familien übernehmen oder eine eigene Familie erstellen. Hierzu gibt es ein Tool, mit dem man die einzelnen Familienmitglieder erstellen kann und ihnen eine ganz persönliche Note geben kann. Dabei gibt es nicht nur vorgegebene Gesichter, die man den Sims geben kann, sondern auch die Möglichkeit, einzelne Gesichtspartien nach Wunsch zu verändern. Dazu gibt es noch eine Vielzahl an Alltagskleidung, Festtagskleidung, Unterwäsche und Badekleidung, die man seinem Sims zuordnen kann. Doch da das Aussehen nicht alles sein soll bei einem Sims, kann man auch den Charakter des Sims mit Hilfe des Sternzeichens und fünf Eigenschaften sowie fünf Lebenszielen bestimmen. An dem Lebensziel orientieren sich dann die Wünsche des jeweiligen Sims wie das Kinderbekommen bei familienorientierten Sims oder das Erlernen neuer Fähigkeiten beim wissensbegierigen Sims.

Nach dem Auswählen einer Familie kann man diese in ein gewünschtes Haus einziehen lassen, soweit das Startkapital dies erlaubt, oder ein eigenes Haus auf einem gekauften Grundstück bauen. Dazu gibt es im Hauptmenü den Bau-Modus, mit dem man Wände, Sockel und alles Benötigte erstellen kann. Damit man das Haus dann auch einrichten kann, gibt es den Kauf-Modus, in dem man sehr viele Dinge in verschiedenen Preisklassen für die unterschiedlichsten Räume und Anlässe kaufen kann. Der wichtigste Modus, in dem gespielt wird, ist der Live-Modus. In diesem Modus "leben" die Sims. Dabei muss man als Spieler darauf achten, die Bedürfnisse der Sims zu befriedigen und ihre Wünsche zu erfüllen. Vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen der Sims nehmen einen großen Teil des Spiels ein. So werden Freundschaften geknüpft, gepflegt und hin und wieder kann sich eine Freundschaft auch zu einer Liebschaft entwickeln, später einer Beziehung bis hin zur Ehe und dem Bemühen um Nachwuchs. Dabei haben die Sims sechs Alterungsstufen: Vom Baby über das Kleinkind, Kind, Teenager, Erwachsener bis hin zum Knacker. Dabei gibt es bei Sims 2 im Gegensatz zum ersten Spiel auch den natürlichen Tod und die Möglichkeit des Alterns von Kindern, was in "Die Sims" noch nicht ausgereift war, wodurch ein Kind immer ein Kind blieb.

Da ein Sims auch arbeiten muss, um sich das Brot zu verdienen, gibt es verschiedene Laufbahnen, die man je nach Veranlagung des jeweiligen Sims einschlagen kann. Dabei können Teenager und Knacker dreistündige Jobs annehmen und Erwachsene ganztätige Tätigkeiten ausüben. Wenn man sich dann um das Wohlbefinden des Sims und seine Weiterbildung kümmert, kann dieser schnell befördert werden, womit ihm mehr Geld winkt. Hin und wieder muss man auch Entscheidungen im Beruf treffen, die Auswirkungen auf die berufliche Zukunft haben können. Damit es mehr Freiraum für die Sims gibt, existieren verschiedene Service-Leistungen wie Hausmädchen, Kindermädchen oder Handwerker, die den Sims das Leben erleichtern können. Es kommt ganz auf den Spieler an, was die Sims unter seiner Obhut machen und wie sie sich entwickeln.

Zusammen mit der DVD bekommt man ein kleines Handbuch, in dem die verschiedenen Menüs sowie die Installation und andere Dinge beschrieben sind. Darüber hinaus findet man noch eine kleine Übersicht mit den Tastaturbefehlen, die man beim Spielen verwenden kann. Das Spiel fordert Windows 98 oder eine neuere Version und 256 bis 384 MB RAM Arbeitsspeicher. Allerdings sollte man mindestens über 512 MB RAM verfügen, damit das Spiel nicht ständig hängen bleibt und man lange Zeit auf eine Aktion warten muss.
Die Beschreibungen in dem beliegenden Handbuch sind leicht verständlich, allerdings braucht man sie nicht zwingenderweise. Wenn man weiß, wie man ein DVD-Laufwerk öffnet und eine DVD einlegt, wird man ohne Probleme durch die Installation geleitet. Beim Öffnen des Spiels erklären sich die Navigation durch die reichhaltige Bebilderung von selbst und wenn einmal etwas unklar sein sollte, kann man mit der Maus über das Symbol fahren und bekommt direkt eine schriftliche Erklärung.

Im Vergleich zu "Die Sims" bietet "Die Sims 2" eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Man kann als Spieler extremer in das Geschehen eingreifen und hat viele neue Auswahlmöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es mehrere Nachbarschaften zur Auswahl und auch bei der Erschaffung neuer Sims wurden viele neue Veränderungen ermöglicht. Der Lebenszyklus eines Sims ist realistischer geworden und neben dem Telefon gibt es auch den Computer als Kommunikationsmittel zwischen den Sims. Auch am Bau-Modus wurde einiges erweitert, so dass nun auch beispielsweise das Errichten eines Hauses auf einem Sockel und andere Spielereien möglich sind.
Dennoch gibt es noch einige Stellen, an denen das Spiel verbessert werden kann. So kann beispielsweise von Beginn an keine richtige WG erstellt werden, sondern nur eine Familie mit einem einheitlichen Nachnamen. Ebenso kann man bei den Familienbeziehungen nicht angeben, dass Sims verschiedener Altersstufen Geschwister sind. Im späteren Spiel allerdings ist jeder angeheiratete Sims ein Erwachsener zu Beginn dieser Altersstufe, obwohl der Partner bereits am Ende dieser Altersstufe sein kann.

Das Spielen mit Sims mag auf den ersten Blick einige abschrecken und oftmals bekommt man als Spieler den Kommentar zu hören, dass das normale Leben doch wohl ausreicht. Dennoch sollte man in diesem Fall einmal den Versuch wagen und diese Person einige Stunden vor das Spiel setzen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dieser danach fragen, wann er wieder spielen darf. Das Spiel ist sehr komplex und beruht dennoch auf einem einfachen Prinzip: Lebe dein Leben - beziehungsweise lebe das Leben deines Sims! Langweilig wird es einem dabei ganz bestimmt nicht, besonders wenn man mehrere Familienmitglieder zu versorgen hat. So hat dieses Spiel einen gewissen Suchtfaktor, der dazu verleitet, viel Zeit vor dem Computer zu verbringen. Leider hat dies aber auch zur Folge, dass man gerne die kostspieligen Erweiterungen zu Sims haben möchte und so sehr schnell einen leeren Geldbeutel hat, da neben dem Standardspiel für ungefähr 45 Euro jede Erweiterung nochmals ungefähr 25 Euro kostet.

Fazit:
"Die Sims 2" ist ein komplexes, aber dennoch einfach zu bedienendes Spiel, welches mit einem hohen Suchtfaktor für viele Stunden vor dem Computer sorgen kann. Dabei übersieht man auch gerne mal den ein oder anderen Fehler, den das Spiel aufweist. Einen Arbeitsspeicher von 512 MB RAM sollte man allerdings auf jeden Fall haben, damit das Spiel nicht ständig hängen bleibt und der Spielspaß nicht getrübt wird.