Im Oktober 2007 erschien bei FanPro ein weiterer Classic Battletech-Roman. Nachdem sich für den hauseigenen Geschichtserzähler Michael A. Stackpole kein würdiger Ersatz finde ließ, versucht nun abermals ein deutschsprachiger Schriftsteller bei den eingefleischten Fans zu landen.

Die Mech-Pilotin "Mad Dog" Maloy und die Elementarin Shin gehören zu den wenigen Überlebenden eines grausamen Massakers an ihrer Söldnereinheit. Nachdem die beiden sich mühsam zu ihrem, dem Tod nahen, Vorgesetzten vorgearbeitet haben, erzählt ihnen dieser von dem wahren Charakter ihrer Mission. Durch eine Verkettung von Zufällen kommt das ungleiche Team hinter ein gewaltiges Komplott, dessen Strippenzieher weit entfernt von ihrem Aufenthaltsort, New Tucson, sitzen und dort ihre verachtenswürdigen Intrigen spinnen. Mit Hilfe einiger entwendeter Geheimwaffen planen sie einen Anschlag auf die große Militärparade am 4. Juli in Tharkad-City. Das "Duo Infernale", Maloy und Shin, wird durch Randy, einen begeisterten und begabten Tech, und den zwielichtigen Kriminellen Saladin erweitert. Gemeinsam stellen sie sich den Terroristen, um den Sturz der lyrianischen Allianz zu vereiteln ...

Die Geschichte beginnt eher gemächlich, nach den ersten Seiten nimmt sie dann langsam Fahrt auf und zieht den Leser in ihren Bann. Die handelnden Charaktere gewinnen im Verlauf der Handlung nur wenig Tiefe, können in ihren Ausprägungen jedoch Überzeugen. Besonders die Gegensätzlichkeiten zwischen der durchgeknallten Mech-Pilotin Maloy und der Clanerin Shin, werden immer wieder wortreich ausgetragen. Die anderen Charaktere wirken hingegen relativ beliebig, erfüllen im Rahmen der Handlung allerdings ihren Zweck. Etwas weniger Einheitsbrei und mehr nachvollziehbare Motive hätten den Protagonisten gut zu Gesicht gestanden.
Die Story verläuft sehr geradlinig, unvorhergesehene Wendungen bleiben die Ausnahme, allerdings ist dies der Spannung nicht abträglich, denn die Handlung wird stetig voran getrieben. Auf 266 Seiten erschafft die Autorin eine dichte Atmosphäre die auch Battletech-Unkundige nicht abschrecken wird, denn "CBT" spezifische Wortschöpfungen und Redewendungen lassen sich leicht erschließen und wirken zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt.
Man kann sich beim Lesen der spannenden Geschichte jedoch nicht des Eindrucks erwehren, bei einem Rollenspielabend dabei zu sein. Das, gelegentlich nur schwer nachvollziehbare, Handeln der Protagonisten aber auch kleinere Logiklücken legen diese Vermutung nahe.
Die Geschichte lässt sich gut lesen, dazu tragen neben der eigentlichen Handlung auch die kurz gehaltenen Kapitel bei. Der Schreibstil trägt nicht zu dick auf, gelegentlich wird der Lesefluss jedoch durch die auffallend vielen Anglizismen gestört.

Dem Lektorat sind einige Fehler durch die Lappen gegangen, wirklich stören dürften diese aber nur wahre Battletech-Puristen. Falsch geschriebene Stadt- oder Plantetenbezeichnungen oder Fehler bei den "technischen Daten" der Mechs bleiben jedoch die Ausnahme. Man merkt dem Roman sehr stark an, dass sich die Autorin intensiv mit dem Battletech-Universum beschäftigt hat. Sehr ärgerlich hingegen sind die immer wieder auftretenden Rechtschreibfehler oder das Fehlen ganzer Wörter. Hier hätte mehr Sorgfalt an den Tag gelegt werden müssen!

Freunde der Romanreihe werden an diesem Roman nicht vorbeikommen. Carolina Möbis legt einen atmosphärisch dichten, gut lesbaren Roman vor, in dem ausnahmsweise einmal nicht auf jeder zweiten Seite heiße Mech-Gefechte stattfinden.


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