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Nomen est omen: Es gibt sie tatsächlich, die Initialen, die für Heldenmut, knallharte Action und keine Kompromisse stehen: Neben James Bond und Jack Bauer reihte sich im Jahr 2002 Jason Bourne in die Gruppe der Actionhelden mit dem Kürzel JB ein. Nach einem etwas lauwarmen Start in "Die Bourne Identität" ließ es Matt Damon als Jason Bourne in "Die Bourne Verschwörung" richtig krachen. Nun ist der Mann ohne Erinnerung und Vergangenheit wieder da und feiert mit "Das Bourne Ultimatum" den endgültigen Aufstieg in den Thriller-Olymp.
Jason Bourne, der am Ende des zweiten Teils untertauchen konnte, liest in einer Zeitung einen Artikel des englischen Journalisten Ross (Paddy Considine), der offensichtlich Insider-Informationen zum streng geheimen CIA-Projekt "Blackbriar" hat, von dem Bourne weiß, dass es mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Sofort macht sich Bourne auf den Weg nach London, um ein Treffen zu organisieren. Doch in einer Zeit, in der der Staat alles hört und sieht, ist das nicht so einfach: Die CIA hat den Journalisten bereits im Visier und lässt ihn trotz Bournes grandioser Katz-und-Maus-Taktik mitten im größten Bahnhof Londons von einem Attentäter erschießen. Aber Bourne hat die Witterung aufgenommen: Er reist nach Spanien, um den internen Mittelsmann zu finden, der Ross mit Informationen versorgte. Gehetzt von zahlreichen Agenten und Killern deckt Bourne nach und nach ein dunkles Kapitel der CIA-Geschichte auf, das bis in die obersten Ebenen zu reichen scheint Â…
Wenn Bourne auftaucht, fliegen die Fetzen - das war schon in den beiden ersten Teilen nicht zu übersehen. Der sympathische Underdog mit der verkniffenen Miene, den Matt Damon im dritten Teil besser denn je verkörpert, kommt nun endlich zum Ziel: In "Das Bourne Ultimatum" wird er seine Vergangenheit entschlüsseln und erkennen, wer auf seiner Seite steht und wer gegen ihn vorgeht. Die hintergründige Agentengeschichte, die virtuos mit Gegenwartsängsten wie Terrorismus und staatlicher Allmacht spielt, inszeniert Paul Greengrass als wüsten, beinharten Thriller, der ohne Superlative nicht zu beschreiben ist. Bis in die kleinste Nebenrolle sind hochkarätige Darsteller am Werk, und überraschenderweise liefert auch Julia Stiles, einst Gurkengarantin Nummer eins, eine überzeugende, fast glanzvolle Leistung ab. Die wilden Actionszenen sind durch GreengrassÂ’ geschulten Blick für Perspektiven und seine Vorliebe für Handkameras mitreißend und sorgen für wahrlich atemlose Spannung. Im Mittelteil gelingt Greengrass sogar etwas fast Magisches: Bei der Verfolgungsjagd durch Tanger verschmelzen die spektakulären Bilder mit afrikanischen Trommeln und den Atemgeräuschen der Darsteller zu einem ureigenen filmischen Rhythmus, der den Zuschauer mitten in die Handlung zieht und nicht mehr loslässt. Das ist beeindruckendes Thrillerkino, puristisch, herausragend, wegweisend - und vor allem ehrlich. Solche Momente sind es, für die das Medium Film erfunden wurde - und sie sind es auch, die "Das Bourne Ultimatum" zum besten Thriller des Jahres, vielleicht gar des Jahrzehnts machen.
Die DVD von Universal Pictures hält neben dem Hauptfilm einige kurze Featurettes sowie geschnittene Szenen parat. Das ist nicht sonderlich viel, aber immerhin etwas leichte Kost, um den Adrenalinspiegel nach dem Film wieder zu senken.
Fazit: Ein Wahnsinnsfilm ohne erkennbare Schwächen, actiongeladen und spannend bis zur Schmerzgrenze. Lang lebe Bourne!