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"Bekenntnisse eines englischen Opiumsaugers" ist die erste Folge der angehenden Serie "Grenzbereiche". Produziert wird das ganze vom Label RiKaHoe (Richtig Kaputte Hörspiele).
Im London des Jahres 1876 sucht der Zuhälter Robert Pitman eine seiner leichten Damen. Sie ist seit einiger Zeit verschwunden und nun versucht er herauszufinden, was vorgefallen ist. Dazu sucht er ein Haus auf, in dem Nancy angeblich mit einem Kunden verschwunden ist. Was er dort vorfindet, ist alles andere als normal: Ein total heruntergekommener Vampir, der starke Entzugserscheinungen durchlebt, liegt in einer Holztruhe auf dem Dachboden und erzählt dem Zuhälter seine Lebensgeschichte. Pitman weiß nicht wie ihm geschieht, warum bekommt er das alles erzählt und was ist mit seiner Nancy passiert?
Nun ja, das beste vorweg, der selbst auferlegte Wahlspruch wird erfüllt, das Hörspiel ist leider wirklich richtig kaputt. Als Hörer darf man sich erst einmal von allen bekannten Darstellungen eines Vampirs verabschieden. Total heruntergekommen, schwach und auf Drogen ist die kümmerliche Erscheinung weder bedrohlich noch mystisch.
Die Geschichte ist stark in die Länge gezogen und die fast 65 Minuten Spielzeit scheinen teilweise gar nicht vorüber zu gehen. Viele Fülleffekte verstärken diesen Effekt, hier seien als Beispiel die Trittgeräusche gegeben. Etliche Sekunden hört man diese Schritte, aber warum, wofür? Kurz gesagt, es gibt viel Geschwafel und wenig echte Handlung, das ist leider kein bisschen spannend.
Beim Thema Geräusche ist so einiges daneben gegangen. Wenn der Vampir seine Opfer holt, klingt es so wie damals in der "Batman und Robin"-Fernsehserie, man darf sich also bildlich ein "Kapow - Baaaaaang" vorstellen, während das Opfer ausgeschaltet wird. Besonders verwirrend ist das, da das Opfer Laute von sich gibt, als ob es erwürgt würde. Da ergibt es sich von selbst, dass die Geräusche nicht authentisch klingen und die Atmosphäre auch kein bisschen unterstützen.
Stücke von Brahms, Wagner und Chopin untermalen die triste Handlung; viel bringt das nicht, aber wenigstens die Stücke sind gut. Da kann man nicht meckern, ob dies zur Handlung passt, sei mal dahingestellt.
Die Sprecher sind nicht wirklich überzeugend, das mag zum Teil aber auch am Script liegen. Besonders negativ fallen da die Passagen des Erzählers (Arne Adler) auf, die Wortwahl ist grauenhaft. Es wird zwar versucht das ganz ansprechend herüber zubringen, aber auch die überdeutliche und monotone Betonung sind dabei nicht sehr hilfreich. Ulf Hillebrecht als Vampir zeigt hier noch die beste Leistung, allerdings muss man sich auch an seinen "Akzent" gewöhnen. Auch Matthias Moneke als Robert Pitman hat seine Probleme. Lang gezogene Passagen und völlig deplatzierte Aussagen reihen sich aneinander. Hier kann man für die Zukunft, wenn die Serie fortgesetzt werden sollte, einiges verbessern. Gerade wenn eine Story schwächelt, sollten die Sprecher überzeugen können, dann kann man so ziemlich jede Geschichte vertonen.
Fazit:
Eine merkwürdige Story, ohne Witz und ohne Spannung, mit schlechten Sprecherleistungen und dahin geklatschten "Effekten". Flop trifft es ganz gut, viel mehr kann man auch leider nicht dazu sagen. Nichts stimmt in dieser Produktion. Sollte es einen zweiten Teil der Serie geben, muss einiges an Arbeit investiert werden, sonst wird der zweite Teil genauso floppen wie der erste.