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Doktor David Hunter ist ein sehr erfolgreicher Forensiker, der mit seiner Familie in einer Großstadt lebt. Durch einen Unfall verliert Hunter seine Familie und versucht danach, sein Leben neu aufzubauen. Er zieht hinaus aufs Land nach Manham und steigt beim dortigen Dorfarzt als zweiter Arzt in die Praxis ein. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, doch eines Tages wird eine Leiche gefunden, die Davids Leben auf den Kopf stellt. Die tote Schriftstellerin und David kannten sich und der Verdacht fällt zuerst auf ihn, doch schnell erkennt der ermittelnde Inspektor Mackenzie, dass Hunter viel mehr Ahnung und Erfahrung als er selbst hat. Er versucht Hunter zu überzeugen mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Doch dieser entzieht sich dieser Forderung so gut er kann, da er diesen Teil seines Lebens hinter sich lassen will. Wenige Tage später wird eine weitere Leiche gefunden, der Zusammenhalt im Dort ist nun nicht mehr existent und Davids neue Freundin ist verschwunden. David wirft nun all seine Energie in diesen Fall, denn ob er will oder nicht, er ist der einzige, der seiner Freundin jetzt noch das Leben retten kann.
Der Krimi von Simon Beckett liegt in einer gekürzten Lesung auf sechs CDs vor. Die gekürzte Fassung reicht hier aus, obwohl eine ungekürzte Fassung meistens besser ankommt, da einige Sachen sonst völlig unerwähnt oder eben aus dem Kontext gerissen werden. Die Geschichte an sich ist ein Auftakt für mögliche weitere Fälle von David Hunter, so gestalten sich auch die Einleitung und der Verlauf der charakteristischen Eigenschaften und Beschreibungen von ihm und seiner Psyche. Der Handlungsverlauf ist absolut keine Überraschung und keine einmalige oder gar neuartige Idee, wie es die Werbung zwischenzeitlich einmal für dieses Buch anpries. Typische Elemente tauchen im Handlungsverlauf auf, Beweise und Anspielungen werden dem Leser präsentiert und bevor David auch nur eine Ahnung hat, wer der Mörder ist, hat der Hörer dies schon lange herausgefunden. Deshalb ist diese Geschichte nicht schlecht, sie ist nur nicht so überragend, wie sie zeitweise angekündigt war.
Im Verlauf der Handlung werden sehr dezent, aber an den entsprechenden Stellen sehr präsent Details aus der Gerichtsmedizin eingearbeitet. Nicht so viel, dass man erschrocken die CD stoppt, aber durchaus genug, damit man gespannt den Ausführungen folgen kann. Neben der eigentlichen Handlung entsteht noch eine Nebenhandlung, die direkt Einfluss auf die Suche nach dem Mörder nimmt. Wenn in einem kleinen Dorf jemand Menschen umbringt, bedeutet das, dass der Täter ein Einwohner sein könnte und dementsprechend geht es in dem Ort hoch her. Verdächtigungen und Misstrauen ergeben kombiniert mit Angst eine gefährliche Mischung, die durchaus interessant beschrieben wird. In den entsprechenden Passagen gibt es somit auch weniger richtige Action, dafür aber eben die Abgründe der menschlichen Seele, spannend ist es aber definitiv.
Einzig das Ende wirkt etwas zu abrupt und überdreht. Schlag auf Schlag geht es darum, ein Leben zu retten, und David erkennt erst in letzter Sekunde, wer wirklich dieses Verbrechen inszeniert und zelebriert hat.
Das Cover ist dem der Buchvorlage nachempfunden. Ein schwarzer Rahmen, weißer Hintergrund, eben eine typische (moderne) Todesanzeige, passend dazu die Schrift, die beim "T" ein Kreuz andeutet. Die sechs CDs sind in einer Plastikverpackung mit zweiseitiger Halterung für die einzelnen CDs. Diese Art der Verpackung ist wahrscheinlich sehr effizient, hat aber auch den Nachteil, dass die CDs leider oft aus der minimalen Fassung fallen, durch die Box hin und her fliegen und dementsprechend sehr leicht zerkratzen.
Gelesen wird die Story von Johannes Steck. Die knapp 460 Minuten Spielzeit kann er überzeugen und die Geschichte wird ansprechend und unterhaltsam von ihm vorgetragen.
Fazit:
Insgesamt ist "Die Chemie des Todes" ein guter Krimi mit einer unterhaltsamen Handlung. Nicht überragend oder dem gewachsen, was die Werbung verspricht, aber durchaus hörenswert und über weite Strecken spannend gestaltet.