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Das Jahr 1066 war äußerst ereignisreich für England und veränderte das Land nachhaltig. In den ersten Tagen des Jahres starb der König Eduard der Bekenner ohne klare Nachfolgeregelung. Während die Engländer Harald Godwinson zu seinem Thronfolger wählten, bereiteten sich sowohl die Wikinger aus dem Norden als auch die Normannen aus dem Süden auf die Invasion der Insel vor. Am 25. September konnten die Engländer die Wikinger zurückschlagen, erlitten jedoch empfindliche Verluste. Gleichzeitig fielen die Normannen im Süden ein, der schutzlos zurückgelassen werden musste, um sich den Nordmännern zu stellen. In einem Gewaltmarsch eilten die verbliebenen Soldaten zurück in den Süden, wo die Schlacht von Hastings am 14. Oktober das Schicksal der Insel besiegelte.
Das 150-minütige Doku-Drama "1066 - Die Schlacht um England" widmet sich der letzten Eroberung der Insel, die lange Auswirkungen im Verhältnis der beiden Länder bis ins 19. Jahrhundert nach sich zog.
Bei dem Film handelt es sich um ein Doku-Drama, keine reine Dokumentation: Der Zuschauer lernt mehrere fiktive Charaktere kennen, die stellvertretend für die unteren Schichten Englands stehen - Bauern, die vom König eingezogen wurden, um gegen die einfallenden Massen zu bestehen. Bereits zu Beginn wird es dramatisch: Der Soldat holt die Männer eines Dorfes genau am Tag einer Hochzeit ab und auch der neue Ehemann muss zum Heer und sich von seiner Geliebten trennen. Sehr schnell nimmt der Film den Zuschauer mit auf eine gefühlsbeladene Reise in große, blutrünstige Schlachten.
Auch wenn die Charaktere fiktiv sind - darauf wird auch zu Beginn des Films hingewiesen -, die historischen Fakten sind korrekt wiedergegeben. Nicht nur die Eckdaten der Schlachten stimmen, immer wieder werden auch Zitate aus den Sagen und Aufzeichnungen der einzelnen Parteien eingeblendet, die die wissenschaftlich erforschten Fakten darstellen. Allerdings wäre eine zusätzliche wissenschaftliche Aufschlüsselung des Themas - beispielsweise in einem Making Of - wünschenswert gewesen. Extras bietet die DVD leider absolut keine, weder auf der Disk noch in der Verpackung.
Technisch ist der Film im guten Mittelmaß, dennoch reißt er den Zuschauer in seinen Bann. Einen großen Anteil daran leistet die Kombination aus einem hervorragenden Erzähler, der die Geschichte als einer der Charaktere aus dem Dorf beschreibt, und die gelungene Hintergrundmusik, die die Dramatik des Films verstärkt. Auf der DVD befindet sich neben der deutschen auch die englische Tonspur. Der englische Erzähler erinnert von seinem Epos stark an den großen Kino-Erfolg "Der Herr der Ringe" - einfach herausragend und ganz und gar kein Wunder: Niemand Geringeres als Sir Ian Holm ("Bilbo Beutlin") ist der englische Erzähler. Der deutsche Sprecher ist ebenfalls sehr gut, kann jedoch Sir Ian Holm nicht das Wasser reichen.
Fazit:
Ein sehr schönes Doku-Drama, das vor allem durch die mitreißende Geschichte, die erstklassigen Erzähler und epische Hintergrundmusik überzeugt. Von der Bildqualität ist der Film okay, an Extras - beispielsweise einem Zusatz über die bekannten historischen Fakten - fehlt es vollständig.