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In "28 Days Later" ließ Regisseur Danny Boyle ("Trainspotting") im Jahr 2002 einen mörderischen, höchst ansteckenden Virus auf die Einwohner von Großbritannien los: Wut. Die befallenen Menschen waren keine Zombies im eigentlichen Sinn - sie waren vielmehr aggressive, wahllos mordende Killer. Was passierte, ist Geschichte: 28 Tage später war die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs ausgelöscht. Zugleich war der moderne, ernsthafte Horrorfilm mit viel Kunstblut und symbolhafter Bedeutungskraft wiedergeboren worden. Nun versucht sich Juan Carlos Fresnadillo an einer Fortsetzung - und die spielt "28 Weeks Later".
Mittlerweile wurde das unter Quarantäne gestellte Großbritannien für seuchenfrei erklärt. Die Wiederbesiedlung beginnt in militärisch abgeriegelten und kontrollierten Bezirken Londons. Die Geschwister Tammy und Andy (Imogen Poots und Mackintosh Muggleton) treffen dort ihren Vater (Robert Carlyle) wieder, der nicht infiziert wurde und überlebte. Doch als auch die tot geglaubte Mutter von Andy und Tammy (Catherine McCormack) wieder auftaucht, wird die utopische Neuformung einer Gesellschaft zerstört: Die Mutter ist nämlich immun gegen den Virus, kann selbigen aber weiterverbreiten. Eine Panik bricht aus, als Infizierte in einem gesicherten Bereich über die Menschen herfallen. Die militärische Leitung ruft den Code Red aus. Als im ausbrechenden Chaos nicht mehr ersichtlich ist, wer infiziert ist und wer nicht, sieht das Militär nur noch eine Möglichkeit: totale Vernichtung. Mit einer kleinen Gruppe von Menschen fliehen Tammy und Andy nun vor zwei übermächtigen Gegnern - den Infizierten und dem Militär, das die Straßen Londons mit Brandbomben und Giftgas säubert
Was Regisseur Fresnadillo in "28 Weeks Later" inszeniert, ist eine Horrorvision der gewaltigsten und brutalsten Sorte. Der Magen der Zuschauer dürfte sich mehrmals im Kreise drehen - und das nicht nur in den beiden übelsten Szenen des Films, wenn die Armee wahllos mit Maschinengewehren in die Menge feuert und eine Gruppe von Untoten von den Rotorblättern eines Hubschraubers zu Hackfleisch verarbeitet wird. Doch Gemetzel ist nicht alles, was "28 Weeks Later" bietet: Der Film übernimmt die Stärken des Originals - die stillen, beeindruckenden Aufnahmen eines entvölkerten Landes und die nervenaufreibende Spannung in den actionreichen Szenen. Die komplexe Symbolträchtigkeit des ersten Teils weicht einer simpleren, jedoch ebenso wirksamen Angst vor dem Sicherheitswahn eines Polizeistaats, in dem jeder unter Generalverdacht steht. Fresnadillo gelingt es, die Spannungsschraube mit einem mitreißenden Soundtrack und wilden Hetzjagden durch London anzuziehen, was die wenigen Längen des Films fast ausgleicht. Der Schluss jedoch kommt etwas unspektakulär daher und die allerletzte Sequenz ist schlicht überflüssig: Sie zeigt nur, dass wir uns "28 Months Later" wieder ins Kino begeben dürfen.
Die DVD von 20th Century Fox überzeugt mit einer ausgezeichneten Bildqualität und einem erstklassigen Sound. Auch einige Extras sind geboten, so dass nach dem Film für weitere Unterhaltung gesorgt ist.
Fazit: Trotz der wenigen Schwächen ein kraftvoller, beängstigender und derber Schocker, der mit spektakulären Bildern aufwartet. Eine gelungene Fortsetzung.