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Thomas Riesch ist ein Söldner, wie man sich einen solchen vorstellt. Er führt für Geld militärische Operationen aus, plant sehr genau und umsichtig. Zwar arbeitete er als Private Military Contractor für die US Army im Irak und als Personenschützer in Hamburg. Doch in seiner Vergangenheit infiltrierte er schon mal hinter irgendwelchen Grenzen und legte Leute um. Er ist ausgebildeter Infanterist und Scharfschütze, präzise, ruhig und heimlich.
Dann wird er von seinem jetzigen Auftraggeber, einem zwielichtigen Hamburger Anwalt, zu der Prostituierten Mandy geschickt. Sie braucht Schutz vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten.
Kaum mit Mandy zusammengetroffen, beginnt eine heiße Affäre. Dummerweise kennt Thomas Mandys Lebensgefährte von diversen Trainingseinheiten für militärische Operationen. Kurze Zeit geht alles gut, doch dann kommt es zum Zusammentreffen zwischen Mandy, ihrem verhassten Ex und Thomas.
Mandy wird entführt und Thomas muss alles versuchen, sie aus den Klauen eines Drogen- und Menschenhändlerringes zu befreien. Eine mörderische Hatz durch Hamburg beginnt.
Der Autor beschreibt seinen Protagonisten Thomas als notorischen Einzelgänger mit der kaltschnäuzigen Einstellung, welche man von Einzelkämpfern und Scharfschützen erwartet. Doch im Laufe der Geschichte erweitert er seine Figur immer mehr, lässt Gefühle zu, Verliebtheit, Verbitterung, Wut, Angst.
Die Handlung wird aus ThomasÂ’ Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. In Rückblicken bekommt der Leser einen Überblick über das Leben von Thomas, seinen Werdegang und seine Aufträge. Er operierte fast immer alleine, fast immer ohne Erlaubnis. Durch die Erzählweise, wirkt der Charakter hart und markant, männlich, selbstbewusst und hat auch sarkastische Züge.
Ebenso stark, wie Basier den Charakter ausbaut, macht er dies mit der Umwelt und der Handlung. Es ist zwar durchaus hilfreich, sehr bildlich zu beschreiben, doch zuviel davon langweilt. Die Vorstellungskraft des Lesers wird nicht sonderlich gefordert.
Die Sprache, welcher sich bedient wird, ist mehr als deutlich. Harte Fakten treffen auf harte Ausdrücke, teilweise sogar recht derbe. Basier scheut nicht davor zurück, Kraftausdrücke und Umgangssprache zu benutzen. Diese Klarheit wirkt sich leider nicht unbedingt positiv aus. Es ist zwar schön und gut, das Kind beim Namen zu nennen, doch damit bleibt das Buch sehr nüchtern, ja fast schon kalt. Manche Sätze sind kurz, teilweise sogar abgehakt gehalten. Andere wiederum sind sehr verschachtelt. Der Lesefluss gerät des Öfteren ins Stocken.
Ebenso detailreich sind einige Gewaltszenen beschrieben. Nun gut, Gewalt kommt logischerweise vor, doch mit einer Intensität, die auch noch so derb geschildert wird. Es wird nichts beschönigt oder umschrieben. Das ist einerseits gut, da Basier damit dem Leser die Illusion nimmt, man könne Verprügelungen, Folter und das Töten poetisch verschönern. Es ist und bleibt nun mal schmutzig. Andererseits bringt es die Geschichte nicht sonderlich voran.
Insgesamt fehlt der Geschichte das, was man von Krimis oder Thrillern in der Regel erwartet, nämlich die Spannung. Notorischer, gut ausgebildeter Einzelgänger trifft auf hilfsbedürftige Frau und wird dann gezwungenermaßen zum Rächer und Helden. Es werden zwar Gefühle beschrieben, doch sind sie dem Leser nicht immer nachvollziehbar. Auch was die Details aus Militär- und Söldnerkreisen angeht, wäre ein erklärendes Glossar oder kurze Einschübe wünschenswert gewesen. Einige Sachverhalte werden in der Geschichte geklärt, doch bei weitem nicht alles.
Hinzu kommt der kleine und enge Druck, welche das Lesen nicht angenehm gestaltet.
Von der Grundkonzeption her nicht schlecht, wenn auch schon x-Mal gelesen und bekannt. Für Krimi- und Thrillerfans ist es nicht sonderlich geeignet. Das gewisse Etwas fehlt leider.