Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
In einer aufklappbaren Box aus Pappe und Plastik befinden sich die beiden CDs, die mit einer Laufzeit von etwa 120 Minuten ein Märchen für Erwachsene erzählen.
Vor mehreren hundert Jahren schuf der Teufel einen magischen Spiegel. Alles Gute, was darin zu sehen ist, verwandelt sich in das Gegenteil, doch irgendwann ging der Spiegel verloren.
Durch einen Zufall entdeckt Eugene diesen Spiegel, dessen Geschichte er nicht kennt - und das Unglück beginnt. Eugene wird zu etwas Bösem, tötet seine Frau und dann auch deren Freundin Ally.
Zurück bleibt Allys Mann Jason, vom Kummer und der Trauer am Boden zerstört.
Doch Ally erscheint Jason als Geist und trägt ihm auf, sich gegen den Teufel zu stellen und den Spiegel zu zerstören. Er soll fern in den Bergen nach einem Nemis suchen, der ihm helfen könne. Jason zweifelt, macht sich dann aber doch auf den Weg, und fortan sind es nicht nur Geister, die seinen Weg begleiten.
Jason lernt den Winter kennen, findet Nemis und macht sich mit ihm, der Hexe Gundel, dem Geist von Ally und schließlich sogar mit der Hilfe von Parsifal und König Arthur auf, die Absichten des Teufels zu durchkreuzen, der seinerseits mit Eugene und der Hexe Taris an seiner Seite kämpft.
Vor allem der Anfang des Hörspiels ist recht brutal und vermag es daher wohl, einige Leute zu verschrecken. Bleibt man jedoch bei der Geschichte, entpuppen sich Sorgen in dieser Richtung als unbegründet. Es bleibt ein wenig spannend, doch vor allem rührend, bezaubernd und schlichtweg märchenhaft ist die Geschichte, die hier erzählt wird.
Dabei sind die Bausteine der Geschichte - ein Mann erleidet Verlust und kämpft dann gegen das Böse, während er sich wehmütig an seine große Liebe erinnert - denkbar simpel und werden mit ebenso simplem Einwurf von Fantasiewesen garniert. Dieses Hörspiel zeigt jedoch, dass dies nichts Schlechtes sein muss und hat sogar einige humorvolle Szenen zu bieten.
Die eingesetzten Sprecher sind nicht unbekannt. So finden sich Joachim Höppner (beispielsweise auch Sprecher bei "Der Herr der Ringe") als Erzähler, Schauspieler Thomas Fritsch als der Tod, Sandra Schwittau (die deutsche Stimme von Bart Simpson) als Gundel, Dagmar Heller (Synchronstimme von beispielsweise Barbara Streisand, Mimi Rogers und Cybill Shepherd) als Hexe Taris und Arne Elsholtz (Sprecher im Deutschen von James Belushi, Jeff Goldblum oder Tom Hanks) als Teufel.
Allesamt gehen sie sehr in ihren Rollen auf, wirken in ihnen glaubhaft und vermitteln somit zugleich die richtige Atmosphäre.
Auch die sonstige Geräuschkulisse mit dem Sounddesign von Pit Kuhlmann und der Musik von Tommy Amper kann sich sehen beziehungsweise hören lassen.
Erwähnenswert ist auch die wunderschöne Gestaltung der Verpackung. Sind Vorder- und Rückseite zwar nett, aber nicht unbedingt bemerkenswert illustriert, weist der Innenteil Photos einiger Sprecher sowie eine fantastische Zeichnung des Teufels mitsamt Hexe auf.
Die CDs selbst sind in stilvollem Rotbraun bedruckt und werden vom Rahmen des Spiegels, um den es in der Geschichte geht, verziert.
Ein sehr schönes Märchen, das sich vor allem wegen seiner anfänglichen Brutalität und einigen mythologischen wie philosophischen Ansätzen mindestens an jugendliche Hörer richtet, eher noch an Erwachsene.
Gute Unterhaltung wird durch Sprecherauswahl wie Tonqualität insgesamt gewährleistet und die Aufmachung passt sich dieser Qualität an.
Einzig der Titel des Hörspiels mit sehr geringem Bezug zur Geschichte ist etwas unpassend gewählt.