In Detroit ist "8 Mile" die Straße, die die Vororte vom Stadtzentrum, Schwarz von Weiß und Arm von Reich trennt. Jimmy, auch "Rabbit" genannt, lebt auf der falschen Seite der "8 Mile", im Schwarzenviertel. Zusammen mit seiner alkoholabhängigen Mutter und seiner kleinen Schwester wohnt er in einem heruntergekommenen Trailer im Wohnwagenpark - viel tiefer nach unten geht es nicht. Tagsüber arbeitet Jimmy als Stanzer in einer Autoteilefabrik, um seine Familie irgendwie über Wasser zu halten. Nur abends, wenn Jimmy mit seinen Freunden - seiner wahren Familie - abhängt, kommt er sich nicht wie der totale Loser vor. Genau wie sein Kumpel Future träumt er davon, eines Tages den Durchbruch als Musiker in der Rapszene zu schaffen. Um bekannt zu werden, liefern die Jungs aus dem Viertel sich abends in den Clubs wortgewaltige Rap-Battles - eine Schlacht mit Worten, ohne Vorgaben, ohne Regeln. Den Sieger bestimmt das Publikum - und das steht meistens auf Seite der schwarzen Rapper. Lange fehlt Jimmy der Mut, sich der Herausforderung zu stellen. Erst als er Alex kennen lernt und sie genau wie Future von Jimmys Talent überzeugt ist, lässt er sich von beiden überreden. Doch der erste Auftritt endet für Jimmy in einem Desaster. Vor lauter Nervosität bekommt er auf der Bühne kein Wort heraus und wird gnadenlos ausgepfiffen. Er hat nur eine einzige Chance, die Schmach wett zu machen und seine Hoffnungen am Leben zu erhalten: Er muss seinen eigenen Rhythmus, seine eigenen Worte für die Wut auf das Leben finden und wieder auf die Bühne …

Ein weltberühmter Rapper, der mit eigens für diesen Film komponierter Musik unterlegt seine Geschichte erzählt? Der Hauptdarsteller ist und das neben Hollywoodstars wie Kim Basinger? Kann das gut gehen?
Meiner Meinung nach: Ja! Es geht gut, sogar sehr gut. Eminem erweist sich als nuancierter Darsteller, der Wut, Verzweiflung, Hoffnung und Ekel absolut überzeugend spielt. Er hält den Vergleich mit Kim Basinger stand, obwohl diese "femme fatale" der Hollywood-Schönheiten ("Zehn") eine wahre Glanzleistung abgibt. Selten habe ich Kim Basinger so ehrlich, so ausdrucksstark und so erschütternd kaputt aussehend in einem Film bewundern können. Sie gibt die illusionslose alkoholabhängige und allein erziehende Mutter, die sich junge Liebhaber hält, um nicht alt zu werden, wirklich brillant - eine oscarreife Leistung. Auch die Rapper sind ehrlich und gut, sie wirken in keiner Szene wie Laiendarsteller aus der Szene, sondern einfach echt.
Das Beste an diesem Film ist aber nicht die Geschichte, die strotzt leider nur so vor Klischees und vorhersehbaren Wendungen, sondern die Musik. Zumindest wenn man Rap und hier speziell die Musik Eminems mag. Leider gibt es für meinen Geschmack viel zu wenig davon. Es wird zu viel geredet, zu wenig Musik gemacht. Denn der Film ist immer dann wirklich gut, wenn Musik aus den Lautsprechern dröhnt (die Home-Anlage sollte nicht zu schlecht sein) und Eminem dazu seinen Sprechgesang zum Besten gibt.
Das reicht zwar nicht, um einen guten Film daraus zu machen, aber einen viel besseren Musikfilm, als ich erwartet habe. Mit einem besseren Skript und ein wenig mehr Musik wäre der Film ein wirklich guter geworden. So heben nur die Schauspieler Eminem und Basinger, die Musik und die Rapszene das Niveau des Films in ordentliche Höhe.
Leider ist als Extra grade mal ein Musikvideo dabei - das bekommt man auch im Film geliefert. Allerdings ist der aktuelle Preis von 9,99€ in Ordnung.

Fazit: Gute Darsteller und eine sehr gute Musik machen noch keinen guten Film. Er krankt am Drehbuch und der unausgewogenen Mischung zwischen Drama und Musik - für Eminem-Fans aber ein unbedingtes Muss!
Die für 14,99€ erhältliche "8 Mile - Jeder Augenblick ist eine neue Chance (Backpack)"-Version enthält als "Bonus" eine schwarze Wollmütze mit der Aufschrift "8 Mile" - das muss nicht sein!

Darsteller:
Eminem (Jimmy Smith)
Kim Basinger (Stephanie Smith)
Mikeh Phifer (Future)
Brittany Murphy (Alex)
Evan Jones (Cheddar Bob)
Omar Benson Miller (Sol George)
De’ Angelo Wilson (DJ Iz)
Eugene Byrd (Wink)