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Die geplante Auflösung des Briefmonopols in Deutschland führt zu einem gnadenlosen Konkurrenzkampf. Die deutsche Post versucht möglichst viele Konkurrenten bereits im Vorfeld aufzukaufen, um nach Auflösung des Staatsmonopols möglichst viele Marktanteile zu erhalten.
Die in Köln lebende Journalistin Christiane Füchtjohann ist genau mit diesem Thema beschäftigt und versucht die Machenschaften der mächtigen Wirtschaftsbosse aufzudecken und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Unterstützt wird sie bei ihren Recherchen durch den ehemaligen Personenschützer Jeff Schmitt, welcher auf Bitte des Chefs eines privaten Security-Unternehmens eine Sicherheitsüberprüfung im Paketzentrum Köln-Eifelturm vornimmt, wobei erhebliche Sicherheitsmängel offen gelegt werden. Kurze Zeit später wird der Chef des Security-Unternehmens ermordet.
Neben den Ermittlungen der Polizei stellen Chris und Jeff eigene Nachforschungen an, um dem Mörder auf die Spur zu kommen. Zusätzlich wird von den Ermittlungen des Mordfalls Stefan Gerber berichtet, welcher in etwa zur gleichen Zeit wie der Chef des Security-Unternehmens umgebracht wurde. Dabei werden dem Leser schnell einige Parallelen zwischen den Fällen auffallen. Stefan Gerber war ein arbeitsloser Journalist, welcher verdeckt als LKW-Fahrer an der gleichen Geschichte dran war wie Christiane Gerber. Dabei hat man ihn kurz vor dem Abschluss seiner Arbeiten ermordet neben einer Paketstation aufgefunden.
Der Autor Jan Bergrath versteht es vorzüglich, die Spannung von Seite zu Seite nicht nur zu erhalten, sondern permament zu steigern. Kaum meint man ganz eindeutig Tatmotiv und Täter zu erkennen, steht man bereits wieder vor einem neuen Problem, welches nicht in das gedachte Schema passt, aber die Tür für neue Spekulationen und Annahmen öffnet. Durch diese Methode führt Jan Bergrath den Leser immer wieder auf neue Irrwege und so muss man den Fall oftmals komplett neu überdenken.
Die beiden Ermittlungen, die in diesem Buch parallel laufen, sind auch von der Schrift her unterschiedlich gestaltet. Dadurch kann man zwar die beiden Fälle sehr gut voneinander trennen, doch ist die Wahl der Schriftart eher unpassend getroffen worden und erschwert das Lesen. Dies gilt umso mehr, als dass Brieftexte wiederum in einer anderen Schrift beziehungsweise kursiv gedruckt sind. Das Erscheinungsbild des Buches ist jedoch die einzig negative Kritik, die hier anzubringen ist.
Ansonsten legt man das Buch erst aus der Hand, wenn man es fertig gelesen hat, da der Autor Jan Bergrath den Leser an das Werk fesselt. Dabei sieht man insbesondere am Schluss in vielen Bereichen klarer, ohne aber ein eindeutiges Ergebnis in den Händen zu halten. Ein zeitgenössischer Krimi mit einem Schluss, welcher dem Leser die Sprache verschlägt.