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 Alien Jäger

Alien Hunter


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


In der Antarktis finden Forscher ein seltsames Objekt. Es scheint nicht irdisch zu sein und wird in ein nahes Nasa-Genlabor zur Untersuchung gebracht. Die Pflanzenforscher, die ein gigantisches Gewächshaus mit gentechnisch veränderten Pflanzen betreuen, erhalten Verstärkung von einem Fachmann für Fragen der Alien-Forschung. Dieser Fachmann, in der Expertenwelt verlacht und ausgegrenzt, findet heraus, dass dieses Objekt ein Radiosignal aussendet, das mit dem Signal einer anderen Raumkapsel identisch ist. Dieses Raumschiff wurde 1947 in Roswell gefunden und unter die höchste Geheimhaltungsstufe der USA gestellt.
Der Dechiffrier-Spezialist und "Alienjäger" Julien Rome fliegt auf Anweisung Washingtons an den Südpol. Doch die anderen Wissenschaftler öffnen die Kapsel mit Gewalt und lösen eine Katastrophe aus. Ein Virus entkommt und verseucht die Station und ein Wesen aus der Kapsel bedroht das komplette Forschungsteam.

Selten hat mich ein mit gewaltigen Vorschußlorbeeren bedachter Film dermaßen enttäuscht. In diesem Film stimmt aber auch gar nichts.
Die Story ist hanebüchener Blödsinn. In sich unlogisch und mit diversen Brüchen versehen, fesselt einzig das Alien den Zuschauer. Das sieht man aber maximal dreißig Sekunden - das reicht nicht für einen mäßigen Film.
Die Hauptdarsteller agieren hölzern und lustlos. Nicht einer der Mimen erreicht Bestform. Die wenigsten möchte ich in anderen Filmen wiedersehen. Dies ist um so erstaunlicher, als dass James Spader eigentlich ein sehr guter Schauspieler ist, aber er schien Geld zu brauchen und hat wohl das Drehbuch nicht vorher gelesen.
Der Schnitt, die Bilder und der Ton sind katastrophal. Entweder zu dunkel, zu unscharf oder schlicht auffallend durch Studioatmosphäre. Dass die Geschichte in der Antarktis spielt, glaubt man keine einzige Sekunde.
Diese Geschichte ist eine solche Ansammlung von Klischees, dass es weh tut. Die ehemalige große Liebe des Alienjägers ist natürlich just in diesem Genlabor beschäftigt, wird von allen anderen Männern begehrt und liebt den "Helden" dennoch.
Die Forscher dieses riesigen unterirdischen Komplexes, der Dutzende von Millionen Euro gekostet haben muss, sind entweder blöd oder albern, keinesfalls nimmt man ihnen ab, dass sie erfahrene Biologen sein sollen.
Sie wirken eher wie eine Truppe aus einer RTL-Dokusoap im Container oder einer "einsamen Insel".
Die in Washington agierenden Geheimdienstleute haben nur einen Einfall, sie wollen eine Atombombe werfen - und dürfen das sogar! Ansonsten glänzen sie durch Ignoranz und Unwissenheit.
Warum ein "Alienjäger" allein in einem fernen Labor mitten in der Antarktis die Lösung des Radiosignals findet und durch ein paar Tastendrucke zu einem sinnvollen Signal, sogar zu einem lesbaren Text, zusammensetzten kann, niemand sonst in der Welt auch nur auf die Idee kommt, dass hinter dem Signal etwas stecken könnte, bleibt Geheimnis des Drehbuchautoren.
Zu allem Überfluss gibt es so gut wie keine Extras und die FSK-Freigabe "12" ist in Anbetracht der Alienjagd und der mörderischen Insassendezimierung ein Witz. FSK-16 wäre das Mindeste, um diesen Film wenigstens Jugendlichen ab zwölf Jahren vorzuenthalten.

Die Krone der Unlogik ist der Schluss. Ohne zuviel zu verraten: Schalten Sie schnell ihr Gehirn ab, sonst schreien Sie womöglich, wenn die letzten fünf Minuten dieses nur 88 Minuten langen Werkes von Regisseur Ron Krauss beginnen. Einzig der Preis von 9,99 € mutet günstig an. In Anbetracht dieses filmischen Offenbarungseides ist dies allerdings um neun Euro zu teuer!


Stefan Erlemann



DVD | Erschienen: 01. November 2003 | FSK: 12 | ISBN: B0000D8UY0 | Laufzeit: 88 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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