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Der alternde Ex-Pokerprofi Tommy Vinson hat das Pokern seiner Frau zuliebe an den Nagel gehängt. Trotzdem er selbst nicht spielt, kommt er von dem Spiel nicht los und schaut sich heimlich Pokerspiele im Fernsehen an. Dort entdeckt er auch den jungen Alex Stillman, der gerade die High School erfolgreich abgeschlossen hat und vor seinem Universitätsstart an dem Turnier teilnimmt. Tommy überredet Alex, gemeinsam als Lehrer und Schüler an Pokerturnieren teilzunehmen: Tommy zahlt die Startgelder für die Turniere und verrät Alex seine Tricks, dafür wird der Gewinn, den Alex einheimst, geteilt. Das Beste an der Sache ist, dass Tommy seine Frau nicht belügt, denn er hat lediglich geschworen, nie wieder eine Karte anzurühren - ob sie das allerdings genauso sieht?
Alles könnte so schön sein, wenn nicht Alex Michelle kennenlernen würde, wegen der es zwischen den beiden Pokerspielern zum Riesenkrach kommt, sodass sie schließlich getrennte Wege gehen - bis die Pokerweltmeisterschaft in Las Vegas ansteht ...
Sicher, schlimmer gehtÂ’s immer, aber was dem Zuschauer mit "All In - Alles oder Nichts" geboten wird, ist schon ziemlich schlimm. Da ist zum einen Burt Reynolds, der den Ex-Pokerprofi Tommy spielt, dabei auf Mimik konsequent verzichtet und mit seiner zusätzlich solariumsgebräunten Haut einfach nur künstlich und maskenhaft wirkt - also eher gruselig. Auch Bret Harrison, zurzeit im deutschen Fernsehen in der Serie "Reaper - Ein teuflischer Job" zu sehen, kann nicht als junger und talentierter Pokerspieler überzeugen. Das mag allerdings auch an der simpel gestrickten Story liegen, die nicht viel Raum für Qualität lässt, ständig vorhersehbar ist und in der die Entwicklung der Charaktere mehr erzählt als gezeigt wird und dabei nicht immer psychologisch nachvollziehbar ist. Farben und Schnitte des Films sind ebenso gruselig wie Burt ReynoldsÂ’ Maske. Und man wird diesen Geschmack von Plastik, von künstlich und billig einfach nicht los.
Das Einzige, was dem Film gelungen ist, ist so einige Größen der Pokerszene zu versammeln - Jennifer Tilly beispielsweise oder Joe Hachem und Gregory Raymer. Kann man mit Poker nichts anfangen, wird einen dies jedoch nicht versöhnen, denn letztlich ist und bleibt die Geschichte trocken, humor- und gänzlich spannungslos. Und selbst Pokerfreunde werden diesem Film nicht allzu viel abgewinnen können. Denn selbst die Geschichte, die sich um das Pokern und nicht die Beziehungen der Charaktere dreht, ist nur mäßig spannend umgesetzt. Da ist, was vielleicht in der Natur der Sache liegt, jede Stefan-Raab-Pokernacht spannender, obwohl dramaturgisch nicht so durchdacht.